Psycho-Spirituelle Entgiftung

Gedanken und Beobachtungen

http://tomkenyon.com/psycho-spiritual-detoxification

 


Über den Zeitraum meiner fast 30 Jahre als Psychologe und Psychotherapeut habe ich viele Formen von mentaler und emotionaler Vergiftung sowohl bei meinen Klienten als auch mir selbst beobachtet.


Ich habe auch beobachtet, wie Körper und Geist mit diesen Arten von Giften umgehen, wie sie hochkommen und sich präsentieren, und wie während des Transformationsprozesses transformiert oder neutralisiert werden.


In diesem kurzen Artikel möchte ich einige dieser Beobachtungen in der Hoffnung teilen, dass andere davon profitieren können, die diese Arten von Vergiftung in sich selbst begegnen, und/oder jene von Ihnen, die Transformationstechniken mit anderen anwenden.


Zuallererst eine Begriffsdefinition: das Wort psycho-spirituell ist eine Zusammensetzung von zwei Worten: psychologisch und spirituell. Das Konzept hierbei ist, dass es ein Gebiet gibt, auf dem sich das Psychologische und das Spirituelle treffen. Und es ist dieser Bereich in Verstand und Emotion, in dem psychologisches Material spirituelle Erfahrung beeinflusst. Und genau in diesem Bereich ist es, dass spirituelle Dimensionen des Individuums das Psychologische beeinflussen kann, und oft auch tut.


Ein Beispiel dessen, wovon ich hier rede:


Emmas Gott


Vor vielen Jahren wurde ich einer Frau empfohlen, die depressive war. Ihr Ehemann, mit dem sie über 40 Jahre verheiratet war, war 9 Monate vorher an einer unheilbaren Krankheit gestorben, und mit seinem Tod hatte sie ihren besten Freund und Gefährten verloren. Mit seinem Tod hatte sie alles Interesse an der Welt verloren und sie fühlte sich immer mehr isoliert von ihrem sozialen Netzwerk von Freunden. Sie war klar in einer ausgedehnten Zeit der Trauer.
Während unseres Eingangsgespräches befragte ich sie zu ihren Hobbies und Interessen, um zu sehen, was als Mittel dienen könnte, ihr zu helfen. Sie erwähnte beiläufig dass sie eine begeisterte Gärtnerin gewesen sei, dies jedoch aufgegeben hatte als sie ihren Mann pflegen musste.


Es war klar für mich, dass Emma (nicht ihr wirklicher Name) nun ein verarmtes Leben lebte, dass durch die Unfähigkeit, sich mit etwas anderem als der Frau, die ihren Mann gepflegt hatte, zu identifizieren. Nun, da er nicht mehr länger in ihrem Leben war, hatte sie keine Idee wie sie die Teile wieder zusammenfügen konnte.


Dies ist ein klassisch-psychologisches Material, und mein primäres Ziel als Therapeut war es, ihr zu helfen, einen Weg zurück in die Welt menschlicher Beziehungen und persönlicher Sinnhaftigkeit zu finden.


Ich beschloss, sie in einen aufnahmefähigen Zustand innerer Aufmerksamkeit zu führen, in dem ich Erickson’sche Medizinische Hypnosetechniken anwendete, die von metaphorischen Geschichten Gebrauch machen, um verborgene Potenziale zur Heilung, die in jedem Individuum innewohnen, zu aktivieren


Ich war ziemlich vertraut mit den Stadien des Geistes, die die Hypnosemethode von Erickson erzeugt, da ich sie in meiner Praxis mehr als 10 Jahre einsetzte, bevor Emma zur Hilfe zu mir kam. Aber ich war nicht vorbereitet auf das, was Emma mit den Metaphern tat, die ich erschuf.
Da sie sagte, sie sei eine Gärtnerin, kreierte ich eine Geschichte, die ihre Situation durch die Metapher einer Pflanze, die ein Umtopfen brauchte, reflektierte.

Eine der vielen Schönheiten der Ericksonschen Medizinischen Hypnose ist es dass das unbewusste Gemüt die primäre Metapher als Aussage über das Individuum erkennt. Daher verstand Emma die implizierte Botschaft, dass die Pflanze, die ein Umtopfen brauchte, sie war.
In dieser Geschichte hatte eine Pflanze die Begrenzung des Topfes schon überwuchert, und brauchte es, in einen größeren Topf verpflanzt zu werden. Als die Pflanze in den viel größeren Topf gesetzt wurde, war sie (die Pflanze) ein einem Zustand des Schocks, denn es war so viel Raum, und sie wusste nicht, was zu tun. Und dann gab ich Emma die Suggestion, dass die Wurzeln der Pflanze durch den Boden zu sprießen begannen, ohne dass die Pflanze das wusste, und dass dieselben Wurzeln nun – automatisch - alle Nährstoffe, die die Pflanze zum Wachstum brauchte, zu sich zog , ohne dass die Pflanze sogar wusste, dass dies passierte.


Durch diese hoch metaphorische Geschichte hatte ich einen guten Boden geschaffen für das Unbewusste von Emma, aus dem sie ziehen konnte. Ich hatte völlig erwartet, dass sie die Metapher dazu verwenden würde, neue interne Ressourcen zu erschaffen, die ihr erlaubten, ihre Wurzeln in der Welt erneut auszudehnen und ihr schließlich die soziale Kontakte (ein sehr wichtiges psychologisches Ziel) re-etablieren helfen würde. Aber ich hätte mir nicht vorstellen können, dass diese depressive Frau in ihren frühen Siebzigern dies über das persönliche hinaus in den Bereich des Transpersonalen tragen würde.


Gegen Ende der Geschichte begann Emma sanft zu weinen. Und dann begann sie zu schluchzen. Nach einigen Minuten, in denen ich pausierte, um ihr den Raum zu geben, ihre Emotionen ganz zu spüren, verebbte das Schluchzen von Emma und sie begann zu Lächeln. De facto sah ihr Gesicht glückselig aus.


Ich endete meine Geschichte, die essenziell eine Serie von verborgenen Botschaften an ihr unbewusstes Geist war, dass sie die internen Ressourcen erkennen würde, die ihr helfen würden, ihre Depression zu überwinden und neue Arten zu finden, mit der Welt in Beziehung zu treten.
Ich bemerkte dann, dass ihr Atem zu diesem Zeitpunkt sehr flach geworden war– ein Zeichen, dass sie auf einer sehr tiefen Ebene des Bewusstseins etwas verarbeitete.

Ich saß schweigend einige Minuten bei Emma, bis sie ihre Augen öffnete. Sie schaute zuerst zum Fenster, und die Spätnachmittagssonne überflutete meine Praxis. Und dann schaute sie mich mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht an.


Ich fragte sie, was passiert sei, und sie beschrieb mir, wie sie zu einer Pflanze wurde und all die Nachrichten über die Pflanze als Botschaften über sie annahm. Gegen Ende der Geschichte fühlte sie sich wie von zwei männlichen Händen hochgehoben und in den Himmel gehoben. Erst als sie den Himmel einging (sich klar als Pflanze erfuhr) realisierte sie, dass die Hände zu Gott gehörten.


Gott sprach dann zu ihr so klar wie ich zu ihr gesprochen hatte. Er sagte ihr, dass sie alles getan hatte was sie tun konnte für ihren Mann, und keine Sorgen haben sollte. Sie war sehr emotional als sie mir diesen Teil der Geschichte wiedergab, und mir dann auch darlegte, dass es dieser Moment war, an dem sie während der Sitzung zu schluchzen begonnen hatte.
Dann, sagte sie, habe Gott sie als Pflanze durch die Wolken des Himmels hindurch wieder nach unten gelassen und fest in die Erde gepflanzt.


Es gibt einige magische Moment, wenn ein Klient erfolgreich das Herz eines grundlegenden Themas durchdringt, und in diesen Momenten gibt es oft das Gefühl, dass das Thema schon irgendwie auf magische Weise gelöst ist. Und alles was es braucht ist ein klein wenig Zeit, um zu sehen, wie sich die Lösung im Leben dieser Person zeigen wird. Wir hatten einen dieser Momente betreten, und Emma und ich lächelten einander zu, fühlend, glaube ich, dass alles o. k. sein würde.


Ich fragte Emma nonchalant, ob sie mit mir teilen wolle, wie Gott ihr erschienen sei. Ohne auch nur einen Moment zu zögern sagte sie tatsächlich, dass er weiße Haare und einen langen Bart gehabt habe. Und sie sagte, als er sie zurück in die Erde setzte, wusste sie, dass alles in Ordnung sein würde.


Ich dankte Emma dafür, dass sie all dies mit mir geteilt hatte und wir vereinbarten einen Termin zwei Wochen später, um zu schauen, wie die Dinge stünden.
Die Emma, die zwei Wochen später mein Büro betrat, hatte kaum noch Ähnlichkeit mit der Frau, die zuerst durch meine Tür getreten war.


Diese Emma war glücklich und selbst-sicher. Sie erzählte mir, dass sie direkt nach der Sitzung zu einem Gartencenter fuhr um einige neue Töpfe für ihre Pflanzen zuhause zu kaufen. Sie hatte auch wieder mit alten Freunden Kontakt aufgenommen und sie informiert, dass ihr sozialer Terminkalender nun wieder viel so voll sei, als dass sie wertvolle Zeit davon abzweigen könne, mich wiederzusehen… eine Bewertung, der ich aus vollem Herzen zustimme, nebenbei bemerkt.
Emmas Erfahrung in meiner Praxis war ein wundervolles Beispiel dafür, wie psychologisches Material durch spirituelle Erfahrung beeinflusst oder transformiert werden kann.
Emmas Dilemma war ein weitverbreitetes für jene, die die Fürsorge von geliebten Menschen über ausgedehnte Zeiträume übernehmen, und diese dann an die Krankheit verlieren. Es geschieht dann eine Art Verlust der persönlichen Identität als „pflege-gebender“, und ohne dieses Gefühl von Selbstidentität geschieht eine weitere Ebene des Verlutes.

Eins der Dinge, die ich interessant an Emmas Fall finde, ist, dass die Lösung ihrer Depression durch Vermittlung einer spontanen Fantasie kam. Und diese „Fantasie“, erschaffen durch ihr eigenes unbewusstes in Antwort auf die Erickson’sche Metapher, führte sie in eine klassische transpersonale Erfahrung. Damit meine ich, dass sie in einen Raum ihres Wesens kam, der ihre Persönlichkeit transzendierte, eine numinose Welt in der sie „die Hand Gottes“ erfuhr, die in der Lösung der emotionalen Bande ihrer Depression eine Rolle spielt.


Ich möchte hier klarstellen was ich mit “Emmas “Fantasie”” meine. Ihre Erfahrung fand in meiner Praxis statt, innerhalb des Kontexts einer psychologischen Intervention. In dieser Art von Arbeit werden Erfahrungen, wie Emma sie machte, als „Fantasien“ bezeichnet, denn sie sind Traum-ähnliche Erfahrungen. Generell gesprochen, werden diese Arten von „Fantasien“ nicht als real angesehen von „Experten für geistige Gesundheit“ sondern mehr als eine Art von mentaler/emotionaler Wunsch-Erfüllung Ausdruck der Psyche. Für die Akten / als offizielle Aussage: Ich weiß wirklich nicht ob Emmas Begegnung mit Gott eine reine Fantasie oder eher eine mystische Intervention des göttlichen selbst war. Dies ist Stoff von Mystery-Geschichten à la „wer hat es getan“?


(anm. d. Ü: das amerikanische ist hier voller wortwitz: mystery novel sind auch kriminalgeschichten… kitschromane… Akte-X fälle, das wort mystery hat in dieser zusammensetzung sehr viele bedeutungen… und er spielt in diesem zusammenhang mit dem Wort „agent und agency“ vermittler, übermittler, Stellvertreter, Untersuchungsbeamter, Zweigstelle, … der agent, wie im krimi.. oder der stellvertreter… gott..… )


Als ihr Therapeut war mein Ziel ein pragmatisches: Emma aus ihrer Depression zu helfen. Wenn der verantwortliche Agent dafür Gott selbst war, dann… sei es so. Wenn es eine „Fantasie“ war, nur von ihrem eigenen Unbewussten erzeugt, dann… sei es so..

Ich will damit sagen: als Emma tief in ihrer hypnotischen Trance war, und ihre Eindrücke von Gott erfuhr, gab es - für mich - eine spürbare spirituelle Präsenz im Raum, und ein Gefühl von Transzendenter Gnade. Was immer die wahre Natur gewesen sein mag, ich kann es nicht sagen. Aber ich kann sagen, dass ich tief berührt von der Einfachheit und Eleganz von Emmas Begegnung mit ihrer eigenen Version von Gott war.


Es ist ebenso interessant dass Emmas Erfahrung von Gott die eines alten Mannes mit weißem Bart war. Nochmal, für die Akten, ich habe mit Hunderten von Individuen verschiedenster Kulturen und religiösen Hintergründen gearbeitet, und in nahezu jedem Falle präsentierte sich das Göttliche gemäß der Erwartung und des Glaubens der Person.

Was auch immer die ultimative Natur von Emmas Begegnung mit Gott war, sie hatte tiefgehenden Einfluss auf sie. In einer einzigen Sitzung stoppte es effektiv ihre Depression auf ihren Gleisen, veränderte ihr Verhalten von Selbstisolation zu Engagement in die Welt und in ihre Freunde. Dies ist eine radikale Veränderung, und trat ein, weil Emmas spirituelle oder transpersonale Natur ihre psychologische Natur informierte (oder beeinflusste).
In Emmas Fall triggerte ihre Begegnung mit den transpersonalen Welten ihres Wesens eine Freisetzen von persönlicher Freiheit.


Manchmal, wie auch immer, haben Menschen andersartige Reaktionen auf transpersonale Erfahrung, die durch veränderte Bewusstseinszustände erzeugt werden. Diese Reaktionen sind sehr persönlich und, aus meiner Beobachtung, höchst variabel von Person zu Person.
Vor einigen Jahren hielt ich einen Vortrag und eine Demonstration des Sound-healings bei einem großen Kongress in Deutschland. Diese spezielle Klangsitzung brachte einige ausgeprägte transformatorische Energien und Klangmuster hervor. Das faszinierende an dieser Präsentation war, dass viele Menschen im Raum sich hochgehoben und inspiriert durch die Klänge fühlten, während einige der anwesenden berichteten, dass sie sich durch die selben Klänge angewidert und irritiert fühlten.


Die Relativität der Wahrnehmung


Neuro-Wissenschaftler haben geschlussfolgert, dass jedermanns Gehirn anders ist und einzigartig für das Individuum. Es gibt gemeinsame Strukturen und Funktionen, aber wie diese Bereiche unseres Gehirns miteinander verbunden sind und zusammenarbeiten ist höchst unterschiedlich von Person zu Person. Wie Schneeflocken gleicht kein Gehirn dem anderen.
Daher ist unsere Wahrnehmung der Welt ebenso einzigartig persönlich. Zwei Personen, die dem gleichen Stück Musik oder Klangarbeit zuhören können sehr leicht unterschiedliche darauf antworten. Und diese sehr persönlichen Antworten basieren darauf wie sowohl ihr Gehirn als auch ihr Sinn für persönliche Identität (basierend auf Lebenserfahrung und kulturellem Glauben) den Klang verarbeitet.


Wir alle haben unseren eigenen einzigartigen Geschmack, wenn es zu Klang und Musik kommt, aber ich spreche hier über tiefere Dinge als reine Vorlieben. Es hat damit zu tun, wie wir unsere Wahrnehmung der Realität zusammenhalten.

Das mag ein eigenartiges Konzept für einige sein, namentlich dass wir unsere Wahrnehmung von Realität erschaffen. Aber für mich, der nun seit vielen Jahren mit veränderten Bewusstseinszuständen arbeitet, taucht diese Idee ganz natürlich von selbst auf, wenn wir nur mal unter die Oberfläche schauen.


Nehmt die Wahrnehmung von Zeit. Unsere westliche Technikkultur hält am Konsens fest, dass die Zeit unabhängig von unserer Wahrnehmung operiert. Und während dies für die „Uhr-Zeit“ (d.h. mechanische Zeit) stimmt, ist es kaum der Fall wenn es zu unserer persönlichen Wahrnehmung von Zeit kommt (biologisch und psychologisch).

Z. B. wenn man etwas liest oder etwas tut, das die volle Aufmerksamkeit benötigt, “vergeht die Zeit wie im Fluge” wie das Sprichwort sagt. Aber wenn das was zu tun ist, langweilig ist, und den Geist nicht beschäftigt, dann „kriecht sie nur dahin“

Da gibt es noch eine andere menschliche Erfahrung bei der die Wahrnehmung von Zeit signifikant verändert wird – Träume. Während der Traumaktivität produziert das Gehirn jede Menge Theta und Delta Aktivität, die langsame Wellenformen haben. Wenn diese Arten von langsamen wellenformen auftauchen, dann gibt es die Tendenz des „Fokus der Aufmerksamkeit“ sich nach innen zu bewegen. Unsere Wahrnehmung der externen Welt und unser Sinn sowohl von Zeit als auch Raum sind verändert, und die inneren Welten unserer Wahrnehmungen tendieren dazu, lebendiger zu werden.

Träume können höchst ungewöhnlich und irrational sein und häufig verändern sie die Natur der erfahrenen Zeit. Man mag z. B. im Traum eine Uhr sehen. Diese Traum-Uhr kann beginnen, irrational zu funktionieren. Ihre Zeiger könnten anfangen, sich rückwärts zu drehen, anzeigend, dass der Traum einen in die Zeit zurück nimmt. Oder die Zeiger drehen sich schneller als normal, anzeigend, dass man sich schneller in der Zeit vorwärts bewegt. Diese Vorkommnisse würden uns im „realen Leben“ nach der Funktionsstörung der Uhr suchen lassen. Aber in Träumen werden diese Arten von Seltsamkeiten normalerweise als die Natur der Traum-Realität akzeptiert.

Wenn man regelmäßig meditiert, oder eine Form der inneren Achtsamkeit praktiziert, dann vermute ich, sind Sie schon einer anderen Form der zeitveränderten Wahrnehmung begegnet sind. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Meditierende berichten, dass ihre Wahrnehmung von Zeit sich beschleunigt, verlangsamt, oder manchmal sogar ganz in sich zusammenbricht.

Interessanterweise ist die Wahrnehmung, dass die Zeit anhält, oft begleitet von einem temporären zurückhalten des Atems. Für einen Moment hört die Person auf zu atmen. Und in diesem Fenster der Stille geschehen oft alle möglichen Arten von interessanten nicht-gewöhnlichen mentalen Phänomenen. Yogis und Yoginis aller großen Schulen und Traditionen beschreiben diese einzigartigen Status von Körper und Geist, der oft Samadhi in der Hindu Yoga Tradition genannt wird.


Indigene Traditionen der Welt sprechen ebenfalls vom Ende der Zeit. Für sie ist es ein Fenster oder ein Portal, durch das man in andere Welten der Wahrnehmungeintritt. Und eine der schamanischen Fähigkeiten, die in diesen Traditionen benötigt wird, ist die Fähigkeit, bewusst und willentliche die Wahrnehmung der Zeit zu verändern.


Als Klangheiler finde ich es faszinierend, dass nahezu jede schamanische Tradition eine Form von Klang verwendet um die Schwelle zu anderen Welten zu öffnen. Die häufigste dieser indigenen Instrumente ist, natürlich, die schamanische Trommel. Aber es können auch andere Instrumente verwendet werden, um die Wahrnehmung der Zeit in schamanischen Ritualen zu verändern.


Die Fähigkeit von Klang, Wahrnehmung zu verändern, speziell unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit, ist in der Neurophysiologie unserer Gehirne verwurzelt.


Studien zeigen klar, dass, wenn reiner Klang oder Musik – ohne Worte – durch das Gehirn verarbeitet wird, die Tendenz entsteht, dass links-hemisphärische Funktionen wie Logik, Sprache, und sequenzielle Verarbeitung temporär weniger werden oder sogar verschwinden. Zur selben Zeit werden rechts-hemisphärische Funktionen wie die Wahrnehmung von Raum, Neuheit und Paradoxa verstärkt. Von einer strikt neurophysiologischen Sichtweise erklärt dies, warum und wieso ungewöhnliche Erfahrungen bei bestimmten Arten von Klang erzeugt werden, wie die Arten von katalytischem Klang, die ich in den Workshops und der psychoakustischen Musik aufnehme.


Nun werden hier im Land der rechts-hemisphärischen Gehirnaktivität - ein Ort im Bewusstsein, den ich „woo-woo Land“ nenne – die Dinge sehr interessant. Teils hat dies mit dem Fakt zu tun, dass - wenn der rechte neo-Cortex richtig in Fahrt kommt - die Wahrnehmung morpht, und viele Personen berichten Veränderungen in ihrer Wahrnehmung von sowohl Zeit als auch Raum.
Einige Menschen fühlen sich wohl und genießen sogar die Veränderungen in ihrer Wahrnehmung von Zeit und Raum, andere Personen fühlen sich von ihnen bedroht. Die Unterschiedlichkeit dieser polarisierten Reaktion hat meist mit Unterschieden in der Verarbeitungsweise des Gehirns und der persönlichen Psychologie zu tun.


Zeit- und Raum-Wahrnehmung verändern


Ich erinnere mich an einen Workshop vor einigen Jahren, in dem ich Yoga- Meditationsübungen lehrte, sich Zeit und Raum drastisch änderten. Ungefähr auf halbem Weg durch das Training beschwerte sich eine Teilnehmerin, dass sie zu viel Raum erfuhr. De facto fühlte sie den Raum zwischen ihren Atomen, die ihren Körper bauten, und fand es extrem desorientierend. Dies signalisierte mir, dass sie in der Mitte einer massiven rechtshemisphärischen Aktivität war, und obwohl andere im Seminar ihre eigene Wahrnehmung von Räumlichkeit sehr genossen, fühlte sie sich davon bedroht.

Sie berichtete ebenfalls einen metallenen Geschmack im Mund zu haben, ein eigenartiges Phänomen, das manche – einschließlich mir – manchmal bei kraftvollen veränderten Bewusstseinszuständen erfahren. Ich persönlich glaube dass es eine Art Entgiftungserscheinung ist, das Thema das ich gleich beschreiben werde. Doch für den Augenblick – zurück zu der Teilnehmerin die zu viel Raum erfuhr.


Logisch gesprochen, könnte diese Person keinesfalls den Raum zwischen den Atomen ihres Körpers sehen oder fühlen. Unser Augensinn ist nicht fähig, solche kleinen Dinge wie Atome - noch weniger den Raum zwischen ihnen – zu sehen. Und unser kinästhetischer Sinn der Berührung kann diese kleinen Dinge ebenfalls nicht registrieren.


Aus Yoga-Sicht kann Bewusstsein diese Dinge während bestimmter Arten von meditativen zuständen wahrnehmen (z. B. während robuster rechter Hirnaktivität)

Diese spezielle Person fühlte sich bedroht durch die Veränderung ihrer Empfindung von Raum in ihrem Körper. Es verletzte ihren bekannten Sinn für Realität, und statt davon angetan zu sein, oder es erforschen zu wollen, war sie durch die gesamte Erfahrung verängstigt. Ihr Unbehagen war so groß, dass ich ihr schließlich half, Wuh Wuh Land zu verlassen, und in die „Realität“ an die sie gewohnt war, zurückzukehren. Als sie zu „normal“ zurückkehrte, verschwand ihr Gefühl von Räumlichkeit, und ihre Furcht. Und wie habe ich diese neurologische Schlacht geschlagen? Ich ließ sie einfach darüber reden was geschah. Im Prozess des Artikulierens ihrer Erfahrung engagierte sich ihre linke Gehirnhälfte, und in dem dies geschah, wurde die Aktivität in der rechten Gehirnhälfte weniger… und beendete ihre Kurzvisite im Wuh-Wuh Land.


Persönliche Geschichte und Emotionale Giftigkeit


Zusätzlich zu unserer individuellen und einzigartigen Antwort auf Veränderungen in der zeit- und Raum Wahrnehmung gibt es ein weiteres wichtiges Elemente in psycho-spiritueller Entgiftung – persönliche Geschichte und emotionale Giftigkeit.

Eins meiner eigenen persönlichen Erfahrungen mit emotionaler Giftigkeit während eines veränderten Zustandes passierte vor vielen Jahren während ich durch eine Reihe von Atemsitzungen mit einem Therapeuten ging. Während einer meiner ersten Sitzungen war ich durchflutet von leuchtendem weißen Licht und einem tiefen Gefühl von bedingungsloser Liebe, und dann – aus dem nichts – prallte ich auf eine Wand von tiefsitzenden unterdrückten Erinnerungen.


In einem Moment atmete ich eine spezifische Atemtechnik, und im nächsten Moment war ich aus dem Zimmer, gefangen im Wirbel emotionalen Tumultes. Mein Verstand war zurückkatapultiert in eine Serie von frühen Erinnerungen, und ich fühlte mich schlagartig sehr krank. Ich fand, mein eigener Atem stank, und ich hatte einen bitteren Geschmack im Mund.


Während mein Atemtherapeut mich durch diesen schwierigen Morast der Gefühle – sowohl emotional als auch körperlich – navigierte, hatte ich plötzlich die seltsame mentale Vorstellung dass eine Version von mir neben mir stand und sich übergab. Diese lebendige und eigenartige Erfahrung dauerte einige Minuten, und als das doppel von mir, dass sich die Innereien auskotzte, aufhörte, hatte auch der physische Stress den ich gefühlt hatte, aufgehört.


Seitdem bemerkte ich, dass Personen im Griff von schwierigen emotionalen Erinnerungen, die in Therapiesitzungen oder sonstigen kraftvollen Transformations-Erfahrungen zu Tage treten, manchmal den Impuls haben, zu erbrechen, und manchmal tun sie dies auch körperlich.
Manchmal berichten man mir auch einen bitteren oder metallenen Geschmack im Mund und / oder einen fauligen Geruch während der Freiwerdung unterdrückter Emotionen. Meine Vermutung ist, dass negative Emotionen irgendwie auf eine Art von feinstofflich-energetische Art übersetzt werden, die eine toxische Qualität hat. Und manchmal kann man diese energetischen Gifte schmecken oder riechen. Meine persönliche Meinung: wenn solche Energien sich zu lange im Gewebe aufhalten, könnten sie einen zerstörerischen Effekt auf die zellulare Gesundheit haben.


Hypothese:


Bitte beachtet, dass das folgende eine persönliche Arbeitshypothese ist, die auf 30jähriger persönlicher und klinischer Beobachtung basiert. Aber um hier klar zu sein, dies ist nur meine persönliche Meinung und mag oder mag nicht sich als akkurat zeigen. Nichtsdestotrotz hat diese Art von intellektueller Landkarte mir immens geholfen als ich mit der Plethora von nicht-gewöhnlichen Phänomenen konfrontiert wurde, die oft um veränderte Bewusstseinszustände herum auftauchen.


Die vier Tiger


Meine Grundannahme ist, dass es hier vier Elemente gibt (die vier Tiger), die für das, was ich psycho-spirituelle Entgiftung nenne, zuständig sind. Ich verwende bei diesen Elementen das Wort Tiger, sie, wenn alle vier stimuliert werden, eine kraft erschaffen können, mit der man rechnen muss… so wie Tiger in der Wildnis.


Wir haben zwei von Ihnen bereits erwähnt: 1) die Veränderung der Erfahrung von Zeit und Raum und 2) persönliche Geschichte und Emotionale Giftigkeit. Die anderen Elemente in unserem Quartett sind zwei verschiedene Arten von Energiebahnen im Körper. Das erste System von Energiebahnen, Meridiane genannt, wurde von den Taoisten des klassischen Chinas beschrieben, und wird bis heute von Akupunkteuren verwendet. Das zweite System von Energiebahnen, Nadis genannt, werden beschrieben und verwendet von fortgeschrittenen Yogis, um das Bewusstsein selbst zu beeinflussen,


Die Meridiane


Meine erste Begegnung mit der Idee von Meridianen kam, als ich in der Gehirnforschung im Namen von Acoustic Brain Research arbeitete, die ich 1983 gründete, um wissenschaftlich den Einfluss von Klang und Musik auf Gehirnverarbeitung zu dokumentieren.
Dieses Interesse am Einfluss von Klang und Musik entstand aus meiner Arbeit als Psychotherapeut – namentlich dass Klang und Musik den psychotherapeutischen Prozess vertiefen und beschleunigen können. Diese Erkenntnis verpflichtete mich dazu, die involvierten Gehirn/Verstand Prozesse besser verstehen zu wollen, da es in den frühen 1980-er wenig Verständnis über dieses Phänomen gab. Da ich selbst in Gehirnforschung nicht erfahren war, schloss ich mich mit einigen Bio-Verhaltensforschern zusammen, die wie ich von der Idee fasziniert waren, dass klang und Musik dazu verwendet werden kann, Gehirnzustände und Wahrnehmung zu verändern.


Während dieser Zeit kam es, dass ich eine einzigartige Form von psychoakustischer Technologie entwickelte, und dies erforderte hunderte von Stunden, in denen ich verschiedenen klangmustern zuhörte, um ihre Effekte auf das Gehirn zu dokumentieren, im speziellen messbar durch EEG-topografische Gehirnaufzeichnungen


Eines der seltsamen Effekte, die ich bei mir selbst nach langen stunden des Zuhörens der Gehirn verändernden Klang mustern beobachtete, war, dass meine Ohrmuscheln manchmal weh taten– so sehr, dass ich es tatsächlich einige Male schwer fand, Kopfhörer zu tragen, bis dieses Gefühl verschwand.


Ich fand heraus, dass Akupunktur-Meridiane für viele der Hauptorgane des Körpers durch die Ohrmuscheln gehen. Auch einige der Klänge können diese Meridiane sichtlich aktivieren und damit auch die Organe, mit denen sie verbunden sind. Es kann ebenfalls sein, dass Klang das Meridiansystem des Körpers direkt beeinflussen kann, so wie einige Taoisten dies glauben.
Ich persönlich fühle, dass einige Arten von Klang tatsächlich während einer Klangsitzung oder Transformatorischen Erfahrung entweder die Meridianaktivität stimulieren oder beruhigen. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen über bestimmte physischen Empfindungen in verschiedenen Organen während intensiver Klangarbeit oder Transformationsarbeit berichten.
Es ist ebenso meine Beobachtung (die von vielen Akupunkteuren geteilt wird) dass unterdrückte Emotionen manchmal in physischen Organen des Körpers “energetisch eingelagert” sind. So z. B. wird Wut oft in der Leber gelagert, Angst in den Nieren, Trauer in der Lunge und im Herzen.
Während intensive transformations-Erfahrungen können Organe des Körpers diese eingelagerten Energien (und die damit assoziierten Erinnerungen) in das Körper/Geist System des Körpers hineindrücken/freisetzen.


Der Vierte Tiger


Aus meiner Sicht gibt es einen weiteren Aspekt der manchmal eine Rolle in psycho-spiritueller Reinigung spielt, und es ist das feinstoffliche System der Nadis. Obwohl oft unbekannt im Westen, außer für Studierende von Hindu- und Buddhistischen Yogis, ist das System von Nadis mit allen Hauptchakren des Körpers verbunden. Wenn aktiviert, können sie alle Arten von ungewöhnlichen Effekten kreieren.


Vor einigen Jahren war ich in Kathmandu. Nepal, und ging durch eine Initiation in Powa, einer Tibetischen Meditationstechnik die den Anwender darin trainiert, bewusst durch den Tod zu gehen und somit den Zustand seiner bzw. ihrer nächsten Inkarnation zu bestimmen. Mein Initiator war ein Tibetischer Powa Meister, der für viele Jahre Eremit in Tibet war. Er sprach kein Wort Englisch, und ich kannte nur einige Worte Tibetisch. Ein befreundeter Mönch half als Übersetzer.


Obwohl ich nicht wusste, was der Powa Meister sagte, bis seine Worte für mich durch meinen Freund übersetzt waren, konnte ich den intensiven Fluss der feinstofflichen Energie durch mich fühlen, wie es der Meister in den alten Texten rezitierte.


An einem Punkt, gegen Ende der Initiation, fühlte ich einen klaren Zustrom von klarem Weißen Licht durch alle meine Chakren und im Netzwerk meiner Nadis.


Nachdem die Einweihung vorüber war, übersetzte mein Freund die letzten Instruktionen des Meisters, die kurz gesagt darin bestanden, dass dies eine kraftvolle Einweihung gewesen sei und dass ich nun körperliche Reinigung erfahren könnte.


Ich verließ die Einweihung und ging zurück in mein Hotelzimmer um die Meditation zu wiederholen, so dass ich die einzelnen Stadien davon erinnern würde. Ich vergaß des Meisters letzte Worte, nahm eine Dusche, und ging zu Bett. In der Mitte der Nacht wurde ich wach und fühlte mich todkrank. Statt dass leuchtendes Licht durch meine Nadis floss, fühlte ich eine dunkle schlackenartige flüssige Energie durch mich kriechen. Mir war schlecht und ich hatte rasende Kopfschmerzen. Ich dachte ich hätte mir eine Grippe eingefangen oder hätte eine Lebensmittelvergiftung. Meine Malaise dauerte ca. 8 Stunden und ebbte langsam ab. Erst da erinnerte ich mich an die Abschiedsworte des Meisters.


Dies war eine klassische psycho-spirituelle Reinigungsreaktion oder Entgiftung die durch die Intensität des Leuchtens kam, das mir durch den Powa Meister und seine Linie übertragen wurde.


Ich hatte andere ähnliche Reinigungsreaktionen bei intensive spirituellen Begegnungen, so dass für mich diese eigenartige Begebenheit Sinn macht.


Als der Powa Meister die alten Texte las, rief er zuallererst die lebendige spirituelle Linie, von der er ein Teil ist. Diese Energielinie besitzt Potenzial und spirituelle Kraft, und er lenkte sie zu mir. Meine subjektive Erfahrung davon war ein Zufluss von Leuchtkraft in meinen eigenen Nadis. Ich war ziemlich überschwänglich vom Gefühl so vielen Lichts in mir.


Als der Text sich zu den Instruktionen der eigentlichen Methode des Powa zuwandte, verwandelte sich das Licht in mir zu klarem weißem Licht, einer Form des Leuchtens das eine Schatztruhe für Tibetische Buddhisten ist. Wenn klares weißes Licht erscheint, ist es ein definitives Zeichen (innerhalb der buddhistischen Tradition), dass jemand den Zustand reinen Bewusstseins selbst erlangt hat. (Boddhicitta). Im Zustand der Erfahrung dieses Lichtes trat ich in den Zustand von Glückseligkeit ein.


Während ich in dem Zustand der Glückseligkeit war, habe ich nicht wirklich die letzten Worte des Meisters zu mir realisiert, dass eine physische Entgiftung auftreten kann.

Als ich aus dem Schlaf hochschreckte, viele Stunden nach der Einweihung, waren meine Nadis nicht leuchtend. Sie waren mit der schlackigen, unverdauten Negativität meiner eigenen ungelösten Konflikte, Begrenzungen, Blockaden und Verschmutzungen gefüllt. Ich stand bis zum Hals in meiner eigenen „caca“ (Scheiße).


Um eine Metapher zu verwenden, die ich oft verwende um ähnliche Prozesse zu beschreiben, sind die Wasser meines Bewusstseins in Aufruhr geraten, und der Schlamm auf dem Boden wurde zur Oberfläche gewirbelt.


Mit Psycho-spiritueller Entgiftung umgehen


Das Grundprinzip, das ich anwende, wenn ich mit psycho-spiritueller Reinigung zu tun habe, ist Pragmatismus.


Zuallererst, wenn jemandes “Kacke” hochgejagt wird glaube ich, dass es sinnvoll ist, wenn wir das Zeug das hochkommt, in einen guten Kontext zu uns setzen. Obwohl das Material und das Gefühl für uns schwierig sein mag, ultimativ ist es etwas Gutes, dass unterdrückte Gefühle und Erinnerungen und/oder Gifte aus dem Körper/Geist System gereinigt werden.
Das eigentliche Anliegen hier dreht sich um die eigene Komfortzone – und diese ist für jeden anders.


Generell gesprochen ist – mit einigen Ausnahmen – wenn eine Reinigungsreaktion durch einen transformationsartigen Katalysator eingeleitet wird, wird die Reaktion selbst sich schließlich wieder auflösen. Was ich damit meine ist, dass..., wenn die Reaktion selbst den Kurs bestimmt, wird die Intensität von alleine abnehmen. Die Kunst, mit psycho-spiritueller Reinigung umzugehen, besteht darin einen Weg zu finden, die Erfahrung, die Empfindungen und das Befinden „SEIN zu lassen“ohne den Versuch, den Inhalt zu verändern oder es angenehmer zu machen.


Als ich in diese intensive Reinigungsreaktion in Kathmandu erfuhr (ausgelöst durch die kraftvolle Powa Initiation) hatte ich es einfach nur zuzulassen, dass ich mich miserabel fühlte. Und ich musste damit klarkommen, dass ich nicht die Energie hatte, aus dem Bett zu steigen und Bodinath noch einmal vor meinem gebuchten Flug zu besuchen – obwohl es eines der heiligsten Stätten für Tibetische Buddhisten ist.


Und – wahr genug – nach ungefähr 8 Stunden intensive Übelkeit und weiteren vier Stunden generellem Unwohlgefühl löste sich alles von selbst auf.


Wenn Ihr einen Weg finden könnt, die Reinigungsreaktion (Entgiftung) den Weg bestimmen zu lassen, könnt ihr damit auf wirkungsvolle Weise umgehen.


Medizinische Überlegung


Wenn man mit psycho-spiritueller Entgiftung im Allgemeinen umgeht, glaube ich, dass es wichtig ist, einige unangenehme Empfindungen zu unterscheiden von dem, was eine wirkliche medizinische Diagnose sein könnte. Der Grund dafür ist, dass einiges des physischen Zeugs, das während einer Reinigungsreaktion hochkommen kann, tatsächlichen medizinischen Problemen ähnlich sein kann.
Reinigungsreaktionen beinhalten normalerweise keinen akuten Schmerz. Wenn also physischer Schmerz auftritt, ist es essenziell, dass man sich untersuchen lässt, ob dies ein medizinisches Problem ist oder nicht. Wenn der Schmerz intensiv und dauerhaft ist, empfehle ich ärztliche Untersuchungen. „Sicher ist Sicher“ (Lieber auf der sicheren Seite als es bedauern), wie das Sprichwort sagt. Wenn Ihr medizinischen Beistand um psycho-spirituelle Reinigungsreaktionen herum sucht, würde ich vorschlagen, diskret damit umzugehen.


Wenn hohes Fieber damit einhergeht (103 degrees / 39,4 Grad oder mehr), gemessen durch ein Thermometer und nicht nur durch persönliche Selbstannahme, dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Ich sage dies, da einige Menschen manchmal ziemlich heiß werden, wenn feinstoffliche Energie durch die Nadis strömt. Sie können sogar das, was Yogis „psychische Hitze“nennen, abstrahlen oder schwitzen. Diese Art von Hitze ist ein Ergebnis einer Reinigungsreaktion, aber es hebt die Körpertemperatur nicht an – und wenn – dann selten über 39 Grad.


Wenn Übelkeit oder Schwindelgefühl mit Schmerz und Pein in den inneren Organen einhergeht, kann – oder kann nicht – ein medizinisches Problem aufgetreten sein. Wenn die Symptome von Fieber begleitet sind (wiederum: Thermometermessung) dann kann es in der Tat so sein, dass man mit einem Virus oder einer Infektion zu tun hat. Aber wenn kein Fieber auftritt, kann es möglicherweise eine starke Reinigungsreaktion sein. Wenn sowohl Erbrechen als auch Fieber auftreten, ist definitiv ärztliche Hilfe geraten.


Zusammenfassung:


Ich glaube, eines der wichtigsten Dinge die man in Betracht ziehen sollte, wenn man sich mit psycho-spiritueller Reinigung bzw. Entgiftungsreaktionen konfrontiert sieht, ist es, zu akzeptieren, dass dies normal – wenn auch ungewöhnlich – ist.


Gebrauche “gesunden Menschenverstand” im Umgang mit Reinigungsreaktionen. Stelle sicher, dass es keine medizinische Indikation gibt, und finde dann einen Weg mit der Erfahrung zu gehen, bis sie sich selbst auflöst.


Wenn du im Griff einer starken Reinigungsreaktion bist, verstehe, dass dein Körper/Verstand System versucht, sich selbst von Negativität zu reinigen. Dein Körper hat seine eigene innewohnende Weisheit und Intelligenz auf diesem Gebiet. Vertrau ihm.