URTH

Ein Leben vor 128.000 Jahren

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In diesem Artikel gehe auch auf Erinnerungen an das Leben einer Frau namens Mirja ein, die in Urth, einer Gemeinschaft, die vor Mu und Atlantis in der östlichen Hemisphäre unserer Welt existierte, lebte. Es handelt sich hier um mediale Durchgaben durch Dipam Stateczny (er wurde mit dieser medialen Veranlagung geboren) als auch Shanto Brockmann. Beide begannen mit ihrer gemeinsamen spirituellen Arbeit, als sie ihren Frauen begegneten und durch diese ihre Begabungen voll zu Tage traten.

Das Wort Urth bedeutet in der deutschen Sprache ungefähr: „Tut es, handelt!“ Und zwar in dem Sinne von „Voran, weiter“. Es ist sehr schwierig aus der urth’schen Sprache zu übersetzen, weil diese Sprache viel genauer ist als unsere. Jeder Sinn hat ein eigenes Wort.

 

Die Lebensweise dieser Gemeinschaft unterwarf alle Strukturen und Lebensformen dem Prinzip, den Schöpfer im Menschen zu offenbaren. Dabei wurde auf Leistungsdenken verzichtet. Jeder sollte nach seiner eigenen Reife leben und sich entwickeln. Der persönliche Wille war einzig und allein Grundlage der Erziehung, des Alltags und der Gemeinschaftsform. Wichtiges Anliegen neben dem religionsfreien, religiösen Leben war, Angst, Gewalt und Macht getrennt zu halten.

 

Von Urth haben Shanto und Dipam erfahren, als für die beiden ein erstaunliches Ereignis stattfand: Spontan erlebte Shanto Erinnerungen an ein Leben, das zunächst nicht genau eingeordnet werden konnte. Glücklicherweise erkannte ihr Ehemann die Bedeutung dieser „Träume“ und zeichnete über einen langen Zeitraum alles auf, was an Bildern hervorkam.
So entstand schließlich die Rekonstruktion eines langen, erfüllten Lebens, beginnend kurz vor der Geburt und endend einige Zeit nach dem Verlassen des Körpers. Während dieser Phase gewannen die beiden Vertrauen in die mentalen Fähigkeiten Shantos, und langsam kam es zu einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Meister, der zur Zeit Urths auf der Erde inkarniert war.


Der Name dieses Meisters ist Mertho. Er ist heute vielen unter dem Namen „M“ bekannt. Nach und nach sind im Laufe der Jahre viele weitere Informationen durchgegeben worden, so dass nun viel mehr über Urth und seine Geschichte, seine Gesellschaftsstrukturen, seine Lebensformen und seinen Untergang gesagt werden kann.


Urth nannte sich ein Ort und eine Bevölkerungsgruppe, die vor ca. 128.000 Jahren einen Holocaust überlebt hatten. Mertho und sein Bevollmächtigter, Meister Orligk, ordnen die Zeit von Urth vor Atlantis und vor Lemu-Ma ein.

 

Etwa vor 130.000 Jahren war der technische Stand der Weltbevölkerung etwas fortgeschrittener als unser heutiger und genau wie bei uns bedrohte eine „ultimative Waffe“ den Weltfrieden.

Geheime Orte unter der Erde

An mehreren Punkten der Erde errichteten Wissenschaftler Orte zum Überleben. Einer dieser Orte war Ursprung des Bezirkes, der Urth genannt wurde. Neben Urth, das in der Nähe der Wüste Gobi angesiedelt war und die kleinste „Überlebensstation“ darstellte, gab es noch vier weitere. Eine solche Station war in einen Berg in Südamerika gehauen, vermutlich in Peru. Eine weitere befand sich auf dem Meeresgrund, wahrscheinlich im Pazifik. Ebenso wie in Urth war im südlichen Teil Zentralafrikas ein unterirdischer Unterschlupf gebaut worden. Der letzte „Bezirk“ lag unter dem heutigen Südpol und blieb anscheinend verschwunden.

Erst lange nach dem Entstehen des Buches, das die Protokolle von Shantos Träumen enthält, stellte sich heraus, dass es sich hier um eine Gruppe handelte, die sich vorsätzlich verborgen hielt. Inwieweit diese Gruppe heute noch existiert, ist nicht ganz klar. Jedenfalls berichtet Orligk, dass der Untergang Urths von dieser Gruppe ausging. Sie glaubte, die Welt vor Unfrieden schützen zu müssen.

Insgesamt überlebten ohne die Gruppe unter dem Eis des Südpols ca. 80.000 Menschen. Dazu kamen noch etwa 200.000 sogenannte „Primitive“, die die ultimative Waffe auf der Erdoberfläche überlebt hatten. Sie wurden von den Wissenschaftlern und Priestern zu den Bezirken gebracht, und so entstand der innere Bezirk, in dem alle Geräte und technische Anlagen untergebracht waren, und der äußere Bezirk, sozusagen auf dem Lande.
Die Zeit vor dem Holocaust mutet uns an wie eine Mischung aus den Gesellschaftsstrukturen archaischer, mittelalterlicher und moderner Zeiten. Neben fortschrittlichen modernsten Techniken (Fahrzeuge wie Gleiter, Flugkugeln, die den Orbit verlassen konnten, erdbebensichere Hochhäuser, fortschrittlichste Medizin und eine Waffentechnik, die die heutige übersteigt) waren Sklaverei, martialische Strafen (Steinigungen, Folter, Todesstrafe) sowie ein außerordentlicher Ehrenkodex in der Zeit der „Ahnen“ von Urth miteinander prägend. Die Gesellschaftsordnung basierte auf einem übersteigerten Sexbewusstsein, das von religiösen Gruppen reglementiert wurde.

Der einfache Mann lebte in einfachen Hütten mit primitiver Technik und besaß eine oder mehrere Frauen, die er „bedauerlicherweise“ selbst begatten musste. Dafür hatte er das Recht, die Kinder aus dieser Verbindung zu verkaufen und so sein Vermögen zu vermehren.
Der erbe des Vaters konnte nur ein Sohn sein, weshalb von vorneherein nur ein bis zwei Söhne in den Familien aufwuchsen. Andere Kinder wurden mit etwa acht Jahren an eine Art Zuchtanstalt verkauft, die die Kinder auf ihr Sklavendasein vorbereitete und die ihrerseits das vollendete „Produkt“ an Interessenten weiterverkaufte.

Wurde eine Frau, und das galt für alle Gesellschaftsschichten, verunreinigt, was bedeutete, dass sie mit einem Mann, dem sie nicht gehörte, kopulierte, so hatten ihr Mann oder Vater das Recht, sie von seiner für ihn handelnden Priesterschaft töten zu lassen. Es blieb seiner Gausamkeit oder seiner Güte vorbehalten, ob sie dann „nur“ gesteinigt oder zuvor noch auf die brutalste Weise malträtiert wurde.

Entsprang einer unerlaubten Vereinigung ein Kind, so war dieses das Eigentum seiner nächstälteren Schwester, die auf jeden Fall wegen der Schande mit der Mutter aus der Familie scheiden musste und als Sklavin verkauft wurde.

Sklavenhaltung vor 130.000 Jahren

War ein Mann angesehen und reich, so musste er den Geschlechtsakt seiner Frau nicht zumuten, sondern er konnte sich ein „Geschlecht“ leisten. Was bedeutete, dass er sich eine Sklavin kaufte, die seine Kinder gebar, seinen Freunden zur Belustigung beigegeben werden konnte und seiner Frau, die rein, also ohne Verlust des Hymen alt werden sollte, die Zärtlichkeiten weitergeben musste, die sie zuvor von ihrem Eigner erfahren hatte.
Töchter aus solchen Familien wurden entweder Priesterinnen oder heirateten im Kindesalter einen Mann aus ihrer Gesellschaftsgruppe. Diese bevorzugten Familien, die von den Priestern auserwählt wurden, genossen alle Vorzüge der Technik. Sie hatten ihre eigenen Fahrzeuge, erstklassige Kommunikationsmittel, prächtige Häuser, die vollautomatisch eingerichtet waren und jeden erdenklichen Luxus boten. Sie erhielten Bildung und konnten als Wissenschaftler oder Priester arbeiten oder sie trieben Handel und vermehrten durch Abgaben das Vermögen der Priester.

Die stärksten und mächtigsten Gruppen bildeten die Priesterschaften, die untereinander verfeindet waren. Sie bestimmten die Politik, das gesellschaftliche Leben und die Gesetze, Sklaven, die sich mit Arbeit in reichen Familien oder fabrikähnlichen Anstalten soviel erwarben, dass sie sich freikaufen konnten, sie wurden zur abhängigen Mittelschicht, denn die Priesterschaft verwaltete ihr Vermögen und bestimmte, für welche Zwecke es verwendet werden sollte.

Die Gesellschaftsstruktur der Zivilisation vor Urth war der späteren autark-diktatorischen der Maya ähnlich. Wissen der "Götter", das der privilegierten Priesterklasse vorbehalten war, stand im Gegensatz zur barbarischen Gesellschaftsordnung der Sklaven und des einfachen Volkes, die unter der Diktatur zu leiden hatten.

Die Priesterdiktatur

Die Priester bestimmten in den „Sklaven-Zuchtanstalten“ genau, welche Ausbildung und welchen Beruf ein Zögling erhalten sollte. Ob ein Freigekaufter eine Frau erwerben durfte, hing ebenso von dem Wohlwollen seines Priesters ab, wie die Erlaubnis, seine Kinder selbst aufzuziehen oder ob er sie abgeben musste. Weiteten sich die Streitigkeiten unter den verschiedenen Priesterschaften, die zugleich die Regierung bildeten, zu Kriegen aus, so hatten sowohl die Sklaven als auch die freigekauften Männer und Frauen nach Anweisung ihrer Priester zu kämpfen. Selbst Kinder bildeten keine Ausnahme. Verlor eine Priesterschaft „ihr Volk“, so mussten alle die „Religion“ der „Siegermacht“ übernehmen. Das gesamte Vermögen aller Menschen und das „geheime Wissen“ ging auf die neue Gruppe über.

Unter geheimem Wissen verstand man einerseits alles, was die eigenen Wissenschaftler erarbeitet hatten, und das aufgeschriebene Wissen, das „von Menschen, die aus dem Himmel von einer anderen Welt“ zu uns gebracht und uns anvertraut worden war. Wissen von Menschen, die aus dem Himmel kamen Zirka zwei Jahrtausende vor dem Holocaust, so berichteten Geschichten über die „Ahnen“, wurde die Welt von Menschen aus dem Himmel besucht. Sie lehrten ausgewählten, intelligenten Erdbewohnern neue Techniken und modernste Wissenschaften. Diese Kenntnisse wurden an die Nachlebenden als „Geheimnisse“ weitergegeben, während das „nichterwählte“ Volk ohne Ausbildung und Wissen gehalten wurde.
Von diesen Besuchern wird berichtet, dass sie sehr groß gewesen seien, eine durchscheinende bläuliche Haut gehabt hätten und sich in die Luft erheben konnten ohne irgendein Hilfsmittel. Bei Begegnungen im Irdischen hätten sie das Licht, das von ihnen ausging, abdunkeln müssen, damit die irdischen Augen nicht erblindeten.

In der Bibliothek von Urth finden sich unzählige Berichte über diese Außerirdischen. Einem gesonderten Bericht zufolge soll eine solche Besucherfamilie in einer hölzernen Kammer im ewigen Eis des Kaukasus oder Urals beerdigt worden sein, und diese Kammer wäre möglicherweise noch zu finden zusammen mit unbekannten Metalllegierungen und technischen Hilfsmitteln.

Ein sehr wichtiger Bericht beschreibt ein kosmisches Gesetz, wonach sich die Bewohner verschiedener Planeten oder Sterne nicht verbinden können. Nach diesem Bericht kann nur eine geistige und technische Befruchtung möglich sein. So lehrten die Besucher, dass jede Seele, die auf unserer Erde inkarniert ist, egal in welcher Form, sich dem irdischen Prozess unterworfen hat und so lange unauflösbar mit der Erde verbunden bleibt, bis sie die hier herrschenden Dimensionen überwunden hat. Also die Abhängigkeit von Zeit, Raum, Projektion und Materie. Diese Besucher hatten ein hohes, spirituelles Wissen und erstaunliche mentale Fähigkeiten.
Vieles von dem Wissen, das Grundlage für die Gesellschaft von Urth war, stammt von diesen Besuchern.

Das Urthsche Wissen kam von den Sternen

Während sich die Kriege unter den Priesterkasten immer häufiger und heftiger zeigten, entwickelten abtrünnige Priester Konzepte, die bei einem Einsatz der ultimativen Waffe Schutz und Überleben ermöglichen sollten. In unzugänglichen Gebieten sammelten sie entflohene Sklaven und Wissenschaftler. Sie fertigten heimlich Abschriften aus den Geheimnissen und entwendeten die entsprechenden Materialien, um ihre Überlebensstationen bauen zu können. Mit der Zeit stießen viele reiche Wissenschaftler zu ihnen.
Rahm, das ist der Titel eines geistigen Oberhauptes, befreite die Religionen von Dogmen und Regeln und propagierte die Einheit „ALLES WAS IST“. Er fand schnell viele Anhänger, die sich ihm anschlossen und mit ihm verfolgt wurden.

Als Rham Soriat, der Initiator der Überlebensstation Urth, nach einem Namen für sein Projekt suchte, gab es unter seinen Mitarbeitern heftige, unendliche Diskussionen. Schließlich verlor Rham die Geduld angesichts der vielen wichtigen Probleme, die anstanden, und er rief: „Urth“. So hatte seine Station ihren Namen gefunden. Es kennzeichnet Rhams Führungsstil, dass er weniger Worte als Handlungen forderte.

Rahm, der spirituelle Führer von Urth

Er wurde nicht nur für seine Gruppe, sondern auch für alle Überlebenden moralischer und geistiger Führer. Dabei wurden die Lehren der außerirdischen Besucher von dem in Jahrhunderten angesammelten Staub aus Vorschriften und Gesetzen und Veränderungen, die dem Machtstreben der Priester dienten, befreit, und ein völlig neues Gesellschaftssystem entstand. Rahm machte das wissenschaftliche Wissen allen zugänglich, die lernen wollten, und gab der Versammlung aller Führer der Überlebensstationen die Richtlinien vor, die für alle verbindlich wurden. Sein Wahlspruch war: Eine Rose ist eine Rose, eine Rose.
 In diesem Sinne half er, die neue Gesellschaft zu gestalten, und als er, viel zu früh, an der Seuche erkrankt, den Körper verließ, wurde für viele Lehrer dieser Satz zum Wahlspruch und zur Verpflichtung.

Das unmenschliche, macht- und sexbesessene Zeitalter vor der Kultur von Urth war Ursache des Freiheits- und Harmoniebedürfnisses in Urth.
Als schließlich die Priesterschaften so viele Kriege geführt hatten, dass sich nur noch zwei rivalisierende Gruppen gegenüberstanden, wurde die ultimative Waffe eingesetzt. Die Kräfte, die hier wirkten, zerstörten den größten Teil der Erdoberfläche. Lediglich dort, wo keine Industrie angesiedelt war, in unzugänglichen Gebirgen oder Steppen gab es Überlebende.
Einsatz der „ultimativen Waffe“

Das geistige Oberhaupt von Urth, Rham, befreite die Religion von Dogmen und Regeln, es entstand eine Gesellschaft, die auch sogenannten "Primitiven" die möglichkeit zu lernen und sich weiterzubilden bot.

Das hochtechnisierte Urth verfügte unter anderem über Flugkugeln, mit denen die Piloten in der Lage waren, den Orbit zu verlassen

Die Erde wurde derart erschüttert, dass die Erdteile auseinander drifteten, und die Erdbeben zerstörten das, was die Waffe nicht erreicht hatte. Unzählige Tier- und Pflanzenarten starben aus. Riesige Überschwemmungen und Springfluten, die von unterseeischen Erdbeben ausgelöst wurden, vollendeten die große Verheerung.
Offensichtlich strahlte die „ultimative Waffe“ ähnlich wie unsere Kernwaffen, obwohl Orligk betont, dass diese Waffe keinesfalls unseren Atombomben entsprach. Es wird geschildert, dass das Land verseucht war und über lange Zeiträume hinweg nicht genutzt werden konnte und dass die betroffenen Menschen, die nicht sogleich starben, an einer Seuche erkrankten, die das Blut und die Drüsensekrete veränderte. Die Krankheit konnte nicht behandelt werden und wirkte noch viele Generationen dergestalt, dass häufig Kinder missgebildet wurden, wenn die Körpersäfte der Eltern nicht harmonierten. Aus diesem Grund wurden Methoden und Vorschriften entwickelt, die zukünftigen Eltern zuerst eine Blutprobe abverlangte und darüber hinaus eine strenge Geburtenkontrolle in Kraft setzte.
Es entstand eine Gesellschaft mit hohen moralischen Ansprüchen, deren Grundlage das religiöse Streben, die größtmögliche, individuelle Freiheit, ein erstklassiges Bildungssystem und das Zulassen von Liebe waren.

Wie die Menschen in ihrem Unterschlupf lebten und wie sich aus den „Ahnen“ die Gesellschaft von Urth entwickelte, beschreibe ich später.

Rham war Sohn eines sehr hohen Priesters und wurde von Kindesbeinen an in vielen Wissenschaften ausgebildet. Da sein Vater einen Tempelbezirk leitete, konnte er ungehindert in den Bibliotheken lesen und gleichermaßen altes Wissen in reiner Form erfahren, wie auch die neuesten Technologien und Erkenntnisse kennen lernen. Er hatte keine wirtschaftlichen Sorgen und konnte leben, ohne sich um Arbeit bemühen zu müssen.

Schon als junger Mann befreundete er sich mit einigen anderen Söhnen aus besten Familien. Sie alle sollten als Priester ausgebildet werden. Im Gegensatz zu den meisten Priestern hatte diese Gruppe kein Interesse an Macht und Bereicherung. Mit wachen, kritischen Augen beobachteten sie die Menschen in ihrer Umgebung. Bald gewannen sie die Überzeugung, dass das Gesellschaftsleben im krassen Widerspruch zur Religion stand. Sie begannen heimlich mit Untergrundarbeit.

Untergrundarbeit der Priesterschaft

Genauer wurden die alten Schriften geprüft. Deutlich kam zutage, dass die Technologien, die Wissenschaften und die Kenntnisse magischer Vorgänge nur noch missbraucht wurden.
Zur selben Zeit spitzte sich die politische Lage zu. Die verfeindeten Priesterschaften drangen immer heftiger aufeinander ein, die Waffentechnik wurde ausgefeilter und gefährlicher. Es gab keinen Tag, an dem nicht irgendwo Krieg stattfand.

Als der Einsatz der „Ultimativen Waffe“ wahrscheinlich wurde, entschlossen sich Rham und seine Freunde, einen geeigneten Platz für eine Überlebensstation zu suchen.
In dem Bewusstsein, wie schnell Wissen und Kultur verloren gehen, plante die Gruppe möglichst viel zu retten.

Rham und seine Gruppe umfasste 47 Wissenschaftler und Gelehrte, alle vermögend und unabhängig. Dazu hatten sie etwa 200 Tempelsklaven gewonnen und etwa 600 Freigekaufte, die bereit waren, an den Vorbereitungen mitzuarbeiten.

Bibliothekswissen in Kristallpyramiden

Ein kluger Wissenschaftler entwickelte eine Methode, mit Hilfe von intelligenten Kristallen Wissen zu speichern. Über ein bestimmtes mentales Vorgehen übertrugen nun alle, die im Tempel arbeiteten, Bibliothekswissen auf Unmengen von Kristallpyramiden. Andere wieder schmuggelten die kostbaren Kristalle aus den Tempelbezirken heraus.

Ein anderer großartiger Gelehrter entwickelte ein Verfahren, den Samen von möglichst vielen Lebewesen in einem sehr kühlen Gas auf lange Zeit lebensfähig zu erhalten. Es wurden kleine Zellen entwickelt, in welchen diese Samen, wie Bienenlarven, in wabenförmigen Gehäusen untergebracht und konserviert wurden. Zwei aus der Gruppe untersuchten die Erde nach geologischen und politischen Gesichtspunkten, um einen geeigneten Standort für Urth zu finden. Den Ausschlag gaben dann folgende Umstände.

1. war das Gebiet dünn besiedelt und weniger fruchtbar.
2. befand sich in ausreichender Nähe in unterirdischer See, der tief genug lag, um nicht verseucht zu werden und das darüber liegende Gestein hatte die notwendige Konsistenz, um Regenwasser entsprechend zu reinigen.
3. lag das Gebiet nahe mächtiger Gebirgsmassive, die das zukünftige Umland von Urth vor einer allzu großen Verseuchung schützen sollten.
4. und letztens lag Urth direkt auf einem Erdchakra und so bestand die Hoffnung, dass diese Energie zu einem guten Gelingen der Pläne beitragen würde.

Eine letzte Tatsache wirkte sich noch günstig aus: Urth lag unweit eines Handelsweges, und so war es leicht, unbemerkt Materialien an die Baustelle zu bringen.

Planung und Bau der Überlebensstation

Obwohl so viele Menschen an dem Projekt beteiligt waren, es waren zum Schluss an die 4.000 Menschen, wurde erst sehr spät bekannt, was Rham und seine Leute hier planten. Als schließlich die Obrigkeit anfing, nach dem Unterschlupf zu suchen, hatten Rhams Techniker bereits ein Energiefeld entwickelt und installiert, das die Baustelle von oben und aus der Entfernung unsichtbar machte. In einem unvorstellbaren Marathon planten, entwickelten und bauten Rham und seine Freunde den innersten Bezirk, der später unzähligen Überlebenden ein neues Leben ermöglichte.

Innerhalb von drei Jahren haben sie dieses unglaubliche Werk vollbracht. Trotz schier unendlichem Erfindungsgeist und allen möglichen Vorsichtsmaßnahmen wurden viele Helfer erkannt und schlimm gefoltert, bestraft und umgebracht. Rhams eigener Vater war, nicht wissend, dass er nach seinem Sohn fahndete, einer seiner erbittertsten Gegner. Während die meisten Freunde Rhams sich an dem Bau beteiligten, reisten einige, Handel treibend, um die ganze Welt und sammelten Kunstgegenstände und Pflanzensamen.

Im gleichen Zeitraum legten sich Rham und seine Freunde regelrechte Harems an, nebst entsprechend vielen „Geschlechtern“, obwohl sie längst erkannt hatten, wie wichtig Liebe und Monogamie für ein harmonisches Leben ist. Auf andere Weise hätten Frauen keine Möglichkeit gefunden, nach Urth zu gelangen. In ihren Frauenhäusern ließen sie die Frauen und ihre Kinder gründlich ausbilden. Jedes Quentchen Wissen sollte bewahrt werden. Sie gründeten eine „Sklavenanstalt“, um gut ausgebildete Menschen mit nach Urth nehmen zu können.

Gleichberechtigung vor 128.000 Jahren

Von Anfang an hatten Rham und seine Freunde einige Grundsätze für Urth festgelegt:

  1. Jeder Mensch, unbesehen seines Herkommens, sollte in der Überlebensstation gleichberechtigt sein.
  2. Ebenso sollte jeder eine Aufgabe erhalten, die ihn befriedigt und ausfüllt, damit es in der Enge der unterirdischen Stadt möglichst wenig Reibereien geben sollte.

Einige Freunde sollten während der Bauzeit Entwicklungsprogramme entwerfen, die eine Veränderung der Lebensgewohnheiten und der Gesellschaftsstrukturen herbeiführen konnten.
Die wirtschaftlichen Mittel, welche die Gründer Urths aufzubringen hofften, begrenzten die Aufnahme auf zwölftausend Menschen. Als es dann zur großen Verheerung kam, entschloss man sich, die hereinströmenden Menschen nicht zu zählen, und so überlebten im Innersten Bezirk etwa 15.000.

Wie schon erwähnt, begannen die Bauarbeiten mit der Errichtung einer Energiehülle, die die Baustelle unsichtbar machte. Man nutzte hierfür eine vergessene Technik der Außerirdischen, indem man die Schwingungen derartig verlangsamte, dass sie optisch wie Materie wirkte.
Danach wurde eine riesige Baugrube in die Erde gesprengt. Die unglaublichen Energiemengen, die hierfür benötigt wurden, stellte ein Kristallmotor bereit, der die Sonnenstrahlen derart katalysierte, dass nahezu unbegrenzte Energievorräte verfügbar waren.

Urth, erbaut mit Hilfe der Technologie von Außerirdischen

Leitungen wurden zu dem unterirdischen See gelegt, und auf insgesamt 7 Etagen wurde eine Stadt, Gärten, die alle ernähren konnten, Vorräte und Kunstgegenstände, die konservierten Samen und entsprechende Räumlichkeiten für Schulen und Hospitale untergebracht. Dazu eine riesige Bibliothek.

Im Mittelpunkt befand sich eine doppelte Pyramide, deren eine Spitze nach unten und die andere nach oben wies. In ihr entstand das spirituelle Zentrum. Das gesamte magische Wissen und die mentalen Ausbildungssysteme wurden hier aufbewahrt. Ein besonderer Energiezaun sicherte sowohl die Bibliothek als auch die Pyramide. Die Schwingung sollte so beschaffen sein, dass nur ein reiner Mensch, der keinen Eigennutz plant, dieses Tor durchschreiten konnte.
In der obersten Etage befand sich der Innerste Bezirk von Urth. In der Mitte überragte die Pyramide alle weiteren Gebäude. Eine sehr hohe Kuppel, über die das Tageslicht täuschend ähnlich herabstrahlte, nahm der Überlebensstation die Enge. Vögel und Insekten wurden mit hineingenommen, damit der Eindruck, unter freiem Himmel zu leben, verstärkt wurde.

Die Etagen darunter dienten als Gärten, wo die frischen Gemüse, Obst und Blumen gezogen wurden. Die untersten Etagen waren Aufbewahrungsplätze für alles, was nach dem Holocaust gebraucht wurde.

wurde UIGUR genannt. Das bedeutet in der alten Schrift: "ein Tempel der Wahrheit, der Sonne geweiht und unter der Rechtsprechung des Mutterlandes (Mu oder Muror)".

„Recycling“ als Überlebensstrategie
Die gesamte Anlage war so konzipiert, dass alles nach Möglichkeit wieder verwendet werden sollte. Wasser, das verunreinigt war, durfte erst wieder in die Umwelt gelangen, wenn es vollständig gereinigt war. Gebrauchsgegenstände, die entzwei gingen, sollten unbedingt wieder gerichtet werden, und war dies völlig unmöglich, so mussten die Stoffe getrennt und einer weiteren Verwendung zugeführt werden.

Selbst für die Luft wurde ein eigenes, sehr kompliziertes System entwickelt. In der untersten Etage waren die Maschinen und Anlagen, die die Überlebensstation in Gang hielten. Über ein besonderes Verfahren wurde ein Energiesystem entwickelt, das seine Ressourcen über Pflanzen schöpfte.

Die Häuser der Stadt waren in den verschiedenen Stilarten gebaut und spiegelten so im kleinen die verschiedenen Gegenden, die auf der Welt existierten, wider. Kleine Gärten mit Bäumen und Blumen sollten den Bewohnern das Leben so „normal“ wie „draußen“ gestalten. So war der Innerste Bezirk auch als späteres Museum gedacht, damit die Nachfahren einen Begriff von ihrer Geschichte bekommen sollten.

Ein langer, schräger Gang führte zur Erdoberfläche, nachdem die Baugrube wieder aufgefüllt worden war. Etwas abseits wurde eine zweite unterirdische Anlage installiert, deren Decke sich öffnen ließ. Hier wurden Fahrzeuge, Flugkugeln, Gleiter und entsprechende Wartungshallen untergebracht. Ein kleines Hospital war dort eingerichtet und eine technische Anlage, die die Situation auf der Erdoberfläche analysieren konnte. Über diese Anlage kamen die Flüchtlinge nach Urth, das mit der Ankunftshalle durch einen Tunnel verbunden war.
Das Leben und Überleben in Urth wurde außerordentlich sorgfältig vorbereitet.
Weil Rham die Menschen gut kannte, wusste er, dass eine Umstellung auf ein anderes Gesellschaftssystem sehr langwierig und zeitaufwendig sein würde. Deshalb bestimmte er, dass jede technische Möglichkeit eingesetzt werden sollte, um die Sorge um Unterkunft, Kleidung und Nahrung überflüssig zu machen. Niemand durfte, außer wertlosen, persönlichen Erinnerungsstücken und Dingen, die zur Erhaltung von Wissen dienten, etwas mit nach Urth bringen. Selbst die Kleidung sollte sofort nach Einzug in Urth abgegeben werden. Wer Vermögen hatte, gab es, wenn er wollte, zu dem Urth’schen Vermögen oder Freunden.

Medialer Kontakt zu anderen Überlebensstationen

Als Urth fertig erstellt war, entdeckte Rham, dass außer ihm noch andere Führer ähnliche Überlebensstationen installiert hatten, und sie vereinbarten über Medien Kontakte zu halten. Unterdessen entwickelte sich die politische Lage immer mehr zu einer Zwei-Blöcke-Auseinandersetzung. Die Kriege wurden von kleinen regionalen Schauplätzen auf ganze Ländergruppen ausgeweitet.

Auch die Priesterschaften fürchteten nun den Einsatz der „Ultimativen Waffe“. Sie ließen sich unter höchstem Druck mit Hilfe ihrer unermesslichen Vermögen eine Überlebensstation unter Wasser bauen. Mit ihnen sollten die besten Wissenschaftler überleben.

Etwa zwei Jahre nach Fertigstellung von Urth war es dann soweit, dass der Ernstfall eintrat.
In der Zwischenzeit hatten einige Freunde Rhams und etwa 400 Sklaven und Freigekaufte Urth in Betrieb genommen. Gärten waren angelegt worden, Vorräte von Lebensmitteln, Materialien, Geräten und Grundstoffen lagerten in den Speichern, und in einem gigantischen Planspiel wurde Urth erprobt. Schritt für Schritt wurden alle Bedürfnisse und Vorkommnisse, die auftreten konnten, praktisch geübt und Problemlösungen gesucht.

Urth, eine kleine Welt für sich

Bäume und Sträucher, die der Energiebereitstellung dienten, wurden hereingebracht und liebevoll gepflegt, so dass Urth unabhängig von der Sonnenenergie wurde. Pflanzenärzte wurden ausgebildet, von deren Wissen und Aufmerksamkeit die gesamte Anlage abhängig war.
Hunderte schrieben sorgfältig ihren Tagesablauf auf, um den Gelehrten zu helfen, Programme zu entwickeln, die das Zusammenleben in der Station regelten.

Während in Urth die gesamte Arbeit auf ein reibungsloses Überleben konzentriert war, bereiteten sich alle, die draußen lebten, ebenfalls vor. Auch sie schrieben ihren Tagesablauf und ihre Gewohnheiten auf. Sie sammelten alles, was ihnen wissenswert oder wichtig erschien.
Fluchtwege wurden erdacht, denn es war klar, dass den Flüchtenden nicht mehr als ein oder zwei Tage Vorbereitung bleiben würden, um nach Urth zu gelangen.

Das mentale Wissen wurde geübt. Mediale Menschen wurden ausgebildet, um Kontakt unter den Mitgliedern der Urthflüchtlinge zu halten. In einer ausgeklügelten Planung kaufte man Sklaven oder kaufte andere frei, so dass der enorme Exodus still und unauffällig über die Bühne gehen konnte.

Rham „zeigte“ nun zur Freude seines Vaters endlich Interesse für ein Priesteramt. So hoffte er, rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert zu sein.
Er muß in diesen zwei Jahren kaum geschlafen haben, denn während er seinen Vater bei allen wichtigen Regierungshandlungen begleitete, behielt er die Führung von Urth und beaufsichtigte die Pläne, die die Flucht von Tausenden organisieren helfen sollten. Gleichzeitig musste er bestrebt sein, sein Vermögen zu vermehren, um weitere Vorräte für Urth zu beschaffen. Unzählige Informationen musste er verarbeiten, und wenn er auch viele Freunde hatte, die ihm bei diesen Aufgaben zuarbeiteten, so hatte er doch die ganze Zeit alles in seiner Hand behalten.

Spirituelle Reife durch Meditation

Wie ihm da noch Zeit blieb, seine spirituelle Reife weiter voranzubringen, war allen Beteiligten ein Rätsel. Rham selbst erklärte, er erhielte diese Kräfte in der Meditation. Diese unglaubliche Leistung überzeugte später die Menschen, dass sie die Meditation zu ihrem Lebensmittelpunkt machten.

Die Welt trieb unterdessen in ein Chaos. Nicht nur, dass sich die Auseinandersetzungen immer mehr zuspitzten, auch die Lebensführung der Menschen wurde immer exzessiver. Immer außergewöhnlichere „Zeitvertreibe“ wurden benötigt, um die Vergnügungslust der Menschen zu befriedigen. Grausame „Gladiatorenkämpfe“ wurden zur Volksbelustigung. Sexuelle Ausschweifungen wurden immer perverser. Die Fress- und Sauflust der führenden Schicht ließ die arme Bevölkerung ausbluten. Ein Menschenleben hatte keinen Wert mehr.

Menschenopfer und Politik der Angst

Die Priesterschaften forderten ununterbrochen Opfer, um ihre Kriegsführung wirtschaftlich durchführen zu können. Das letzte wurde den Menschen abgepresst mit der Drohung: Du hast gesündigt, nun musst du Gott versöhnen, und dafür fordert er dies oder das.
Menschenopfer sollten einen weltweiten Krieg verhindern. Natürlich war dies die einfachste Lösung, sich unliebsamer Kritiker zu entledigen, ohne die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu wecken. Ein gigantisches Spitzelsystem hielt die Priester über die Vorgänge in ihren Völkern auf dem laufenden. Die Menschen hatten Angst. Niemand konnte wissen, ob nicht eines Nachts die Schergen an seine Tür klopfen und ihm die „Ehre“ des Menschenopfers verkündeten. Es muss wirklich eine sehr grausame Zeit gewesen sein.
Etwa dreißig Tage vor dem Einsatz der „Ultimativen Waffe“ gab Rham das Signal zum Aufbruch. So unglaublich es klingen mag, der Exodus war so gut organisiert, dass erst zwei Tage vor der Verheerung die Behörden auf das Verschwinden so vieler Menschen aufmerksam wurden. Und dies, obwohl viele, gegen die Verabredungen, unvorhergesehen Freunde oder Verwandte mitbrachten.
Die schwierigste Aufgabe für Rham, so schilderte er es selbst in einem Gedicht, mlußte es wohl gewesen sein, die Auswahl der Menschen zu treffen, die in Urth einziehen sollten.
Rahm wusste, dass er Urth nicht überbeanspruchen durfte, wenn er für die Überlebenden eine neue, gute Zukunft sichern wollte. Seine Mittel waren begrenzt. In dem Gedicht schildert er es sinngemäß übersetzt etwa so:

„ALLES WAS IST“ ist das Leben. Heilig will ich es halten, denn es ist gegeben um zu leben. Doch das Ei, welches das Küken gut schützen soll, kann nicht mehr als zwei aufnehmen, denn die harte Schale wächst nicht. So bleibt nur die Sterbenden mit Gedanken zu begleiten, die eine Wiederkunft in einem gesunden Schoß ermöglicht. Lasst uns heilen. Der Rest ist Verzweiflung!

Rahm und seine Freunde standen vor unabsehbaren Problemen, als sich die vorsorglich angehäuften Erdmassen über die Kuppel der Überlebensstation ergossen und Urth innerhalb weniger Stunden tief unter der Erde versank. Übrig blieben nur einige in Fels gehauene und mit dicken Steintoren verschlossene Eingänge. Nun mussten viel mehr Menschen als geplant untergebracht und versorgt werden. Von ihnen hatte man keine Informationen über ihre Lebensgewohnheiten, sie würden Arbeiten tun müssen, die weder für sie geplant worden waren, noch die sie sich wünschten. Es waren weit mehr gekommen, als die Lebensmittelvorräte ernähren konnten. Die Wassermengen, die für 12.000 geplant waren, mussten nun für 15.000 reichen.

Trotzdem waren Rham und seine Freunde sicher, richtig gehandelt zu haben. Das Vertrauen in die Fülle der göttlichen Existenz, die jedermann genießen darf, war ungebrochen.
Während Rham und seine Freunde die neue Lage berieten, waren die Eingeschlossenen wie erstarrt. Zu groß war der Schock plötzlich unwiderruflich eingeschlossen zu sein. Die Gedanken wanderten zu den „Draußen gebliebenen“. Jetzt wurde der endgültige Abschied bewusst. Trauer, Hilflosigkeit und Zweifel, ob der Einsatz der Ultimativen Waffe stattfinden wird, machten sich breit.

Es war klar, dass niemand zurück konnte. So fürchteten sich die Menschen in Urth einerseits davor, vor der Katastrophe entdeckt zu werden und andererseits vor dem Unbekannten, das kommen sollte. Würde die Überlebensstation diese ungeheure Explosion überstehen? Niemand wusste genau, wie diese Waffe wirkt. Es gab nur die Vorhersagen der Medien und der Wissenschaftler.

Tagelang beobachteten sie die Bildtafeln, die die letzte Verbindung zur Außenwelt darstellten. Viele der Überlebenden schilderten diese Zeit als die schwerste. Die Spannung muss unerträglich gewesen sein. Drei Tage mussten sie warten. Viele gaben später beschämt zu, dass sie richtig erleichtert waren, als endlich ein massives Erdbeben den Einsatz der Waffe ankündigte. Tief erschüttert, weinend, vor Entsetzen schreiend, hielten sie sich in den Armen, bis die Bildübertragung abbrach. Dieses Ereignis schweißte die Gruppe zusammen.
Von nun an begrenzte sich das Leben nach innen. Die Außenwelt war feindlich und verseucht.

Nach einigen Tagen der Erholung begann die Arbeit. Fast täglich wurden auf dem großen Platz vor der Pyramide Versammlungen abgehalten. Rham erklä#rte das neue Gemeinschaftsleben, das vorbereitet werden sollte. Alle mussten sich nicht nur mit den Lebensumständen in Urth abfinden, sie sollten sich auch auf das Leben „danach“ vorbereiten. Vor allem die früheren Sklaven und die Frauen konnten sich nur schwer an die neue Gleichberechtigung gewöhnen. Ein Leben lang war ihnen gesagt worden, was sie tun sollten. Nun mussten sie lernen, für die Gestaltung ihres Lebens selbst Verantwortung zu übernehmen und eigene Entscheidungen zu treffen.

Leben nach dem Holocaust

Die Kinder konnten es gar nicht fassen, dass sie bei ihren Eltern bleiben durften und nur ihre eigene Entscheidung eine Trennung herbeiführen konnte. Lernen war für alle die Hauptbeschäftigung.

Rham schätzte die Aufenthaltszeit in Urth auf etwa 3 Jahre. In dieser Zeit wollte er die Vorbereitungen für ein völlig unterschiedliches Gemeinschaftssystem abgeschlossen haben.
Es hat bestimmt immer wieder unvorhergesehene Probleme gegeben und auch die Menschen verfielen leicht in alte Verhaltensweisen zurück. Die schwierigste Aufgabe war wohl die Einsicht zu wecken, auf Macht und „Angstmachen“ zu verzichten. Tief war die Gesellschaftsstruktur aus dem die Überlebenden kamen in ihr Unterbewusstsein eingegraben. Das Bewusstsein Gott finden zu müssen, und zwar jenes Gottesbild, das die jeweiligen Priesterschaften propagiert hatten, war fas unauslöschbar eingegraben. Für die meisten war dieser Lebenszweck das einzige, was ihnen das Leben überhaupt erträglich seinen ließ.
Nachdem das erste Jahr in Urth vor allem den täglichen Problemen und dem Erfassen von Wissen gewidmet war, begann man gezielt mit der Umstrukturierung.

Reorganisation und Umstrukturierung

In kleinen Gruppen erlernten die Menschen die 108 Meditationsschritte, die allen die Fähigkeit des autarken Lebens vermittelte. Dieses Meditationsprogramm lehrt über den Umgang und die Arbeit mit Chakren und deren Harmonisierung. Chakren, das sind Energiefelder, die um und in unserem Körper wirken. Solange wir uns dieser Energien unbewusst sind, beherrschen sie uns über unser Unterbewusstsein.

Wenn sie ausgebildet sind, wird es möglich Körper, Geist und Seele sowie deren Ausdruck bewusst zu erleben, auszuformen und zu lenken.

Schon nach wenigen Monaten des Zusammenlebens war klar geworden, dass die verschiedenen Priesterschaften Prägungen im Leben der Menschen hervorgerufen hatten. Es kam zu Reibereien über die Frage: „Was ist richtig und was ist falsch?“ So musste zuerst einmal die Erkenntnis erlangt werden, dass jeder Prozess wichtig ist, egal wodurch er hervorgerufen wird. Letztendlich führt jener Prozess zu den wenigen göttlichen Gesetzen und deshalb, wie auch immer die Umwege aussehen mögen, sind doch alle Wege auf das selbe Ziel ausgerichtet.
In mühevoller Kleinarbeit überzeugten Rham und seine Freunde die Menschen in Urth, dass es nur einen allumfassenden Gott gibt und die Methoden verschieden sind, die uns Gott bewusst machen. In einem zweiten Schritt wurde erarbeitet, dass jeder in einer anderen Reifesituation lebt und deshalb auch seinen eigenen Weg suchen muss, der es für ihn möglich macht, das Göttliche zu offenbaren.

Ein allumfassender Gott, das Göttliche offenbaren

Auch die rigiden Vorstellungen von Sexualität forderten ihren Tribut. Lange zögerten die Frauen, die von Rham und seinen Freunden geheiratet worden waren, damit sie mit nach Urth ziehen konnten, eigene Lebenspartner zu wählen. Zu tief saß die Furcht ein persönliches Interesse zu zeigen. Für Männer, die es gewohnt waren, sich eines „Geschlechtes“ zu bedienen, war der Ekel eine gleichgestellte Frau zu begatten, fast noch unüberwindlicher. Erst durch die Schulung der Chakren und dem damit verbundenen Wissen, gelangten die Menschen langsam zur Entspannung. Nach einiger Zeit gewöhnte man sich an den Gedanken, ein Leben mit einem Partner zu teilen, Zärtlichkeiten zu genießen und in dem Akt eine heilige Handlung zu erkennen, die meditativ erlebt, eine innige Gotteserfahrung vermitteln kann.
Gleichzeitig wurde die Methode der „Mentalen Sperre“ entwickelt. Das bedeutete, dass eine Frau primär die Vereinigung mit dem Mann als Gefühlserfahrung durchlebte und selbst bestimmen konnte, ob sie dabei schwanger werden wollte oder nicht. Die Zeugung von Kindern sollte von beiden Partnern gewünscht und verantwortlich geplant werden. (Auch der Mann konnte die Mentale Sperre erlernen.)
Wirklich entspannte, fröhliche Partnerschaften entstanden aber erst, als man sich entschloss, alle Verbindungen ungültig zu erklären und die Partner, die zusammenbleiben wollten, erneut zusammenfügte in einer Verbindung, die wir heute als Ehe bezeichnen würden.

Fröhliche Partnerschaften, ein glückliches Sexualleben

Für die Kinder kam es zur einschneidendsten Veränderung. Sie wandelten sich vom gewinnbringenden Eigentum zu selbständigen, geliebten Lebenspartnern, für die die Zukunft gestaltet werden sollte. Gerade deshalb achtete man besonders darauf, dass ihre Meinung nicht nur gehört, sondern auch ernst genommen wurde.

In der Bibliothek befindet sich der Bericht eines Mannes, der als Zwölfjähriger mit seinen Eltern in Urth einzog und später einer der berühmtesten Lehrer werden sollte. In diesem Bericht schildert er anschaulich, dass er, als ältester Sohn erlebt hatte, wie seine Geschwister einer nach dem anderen verkauft wurden und dabei unter der Trennung sehr litt. Heimlich hatte er eine Freundschaft mit einem bevorzugten älteren Jungen, der ihn schreiben und lesen gelehrt hatte. Dieses Wissen belastete ihn so, dass er von da an ständig fürchtete von den Priestern geholt zu werden.

Selbst in Urth verschwieg er lange Zeit sein Wissen, obwohl er wusste, dass jeder diese Fähigkeiten erwerben durfte. Er beschreibt sein Eingeständnis als großen Befreiungsakt, der ihn von einem Sklaven zu einem selbstbewussten freien Menschen wandelte. Er beschreibt: „Mitten auf dem Platz rief er laut zu Rham. Ich kann lesen und schreiben! und sogleich duckte ich mich, damit keiner sehen sollte, wer das gerufen hat. Rham aber hob eine Tafel in die Höhe und forderte mich auf: Lies! Es kostete mich allen Mut, mich nochmals aufzurichten und ich las: „Ich bin göttlicher Natur, darum bin ich frei wie alle Seelen zu lernen, zu leben und meine Natur zu offenbaren.“ Das war mein Urth! Erstaunt stellte ich fest, dass ich wegen meiner Fähigkeiten gelobt wurde und ich begann zu leben.“

Dieser kleine Bericht mag stellvertretend sein für alle Kinder, die in Urth lebten und den Wandel von der „Zeit der Ahnen“ zu der Zeit von Urth mitgestalteten und mittrugen. Sie waren die eifrigsten Reformer und Schüler.

Ich bin göttlicher Natur, darum bin ich frei wie alle Seelen

Endlich durften die Menschen nach ihren Fähigkeiten lernen. Nicht der Bedarf war ausschlaggebend, sondern die persönliche Reife, wenn Aufgaben zu vergeben waren oder Neues gefunden werden sollte. Mit einem Stab von nur 600 Pandits gelang es Rham, fast 9.000 weitere Pandits in drei Jahren auszubilden oder zumindest die Ausbildung beginnen zu lassen. Pandit bedeutet „Wissender“. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um Wissen im Sinne unserer Wissenschaftler handelte oder das Wissen im Handwerklichen. Ein Pandit konnte jeder werden, der Wissen zu vermitteln hatte.

Schon nach einem Jahr verringerten sich die Probleme des Zusammenlebens erheblich. Die Schule der 108 Schritte zeigte erste Erfolge. Die, die Schule begleitenden Techniken, die jedem ermöglichten sein „Innen“ zu erfahren und angstfrei nach außen zu tragen und die große Liebe der Lehrenden unterstützten dieses Ergebnis. Die Anerkennung jedes einzelnen als göttliches Wesen auf seinem Weg, setzte sich langsam durch.

Rham beschreibt in einer Art Tagebuch: Nur das Wissen der Außerirdischen und vor allem das Wissen, dass ALLES WAS IST, GOTT IST, ließ das gesamte Unternehmen möglich werden. Dieses Grundwissen wird uns große Chancen geben, wenn wir unsere kleine Welt verlassen. Die Technik der Außerirdischen muss von allen erlernt werden, denn nur so wird es uns gelingen für die Menschen zu sorgen, die draußen überlebt haben.

Rham stellte eine gigantische Forderung. Jeder Bewohner von Urth muss bis die unterirdische Stadt verlassen werden kann, einen Beruf erlernt haben, der den draußen Überlebenden dient.
Jeder Bewohner muss die Grundlagen der neuen Gemeinschaftsstruktur kennen und die Grundsätze verstanden haben. Wer absolut nicht einverstanden sein konnte oder wollte, mit dem was Rham plante, dem stellte er in Aussicht, dass er draußen sich absondern konnte und trotzdem der technischen Vorteile nicht verlustig gehen sollte. Als Urth geöffnet wurde, gingen drei Männer und eine Frau in die Berge.

Das Leben in dieser Einsamkeit soll sie in wenigen Jahren so sehr reifen lassen haben, dass der letzte nach 12 Jahren nach Urth zurückgekehrt ist. So unglaublich es klingt, es gelang Rham, alle anderen von seinen Vorstellungen zu überzeugen.

Ganzheitliches Leben und Denken

Wir würden heute sagen, dass Urth nach den Grundsätzen des ganzheitlichen Lebens gestaltet wurde. Man ging davon aus, dass das gesamte Universum aus Schwingungen besteht. Die feinste und höchste Schwingung ist die Liebe und somit die Natur Gottes. Der Name Gott bezeichnet das Bewusstsein dieser Schwingung. Da etwas nur erkannt werden kann und ein Prozess nur möglich ist, wenn Unität sich in Dualität teilt, so verändert sich die Schwingung, wird langsamer und dichter – schwerer; Materie entsteht durch das Bewusstsein Gottes. Unser Universum ist ein Aspekt dieses Vorganges. Darum ist ALLES WAS IST, GOTT, der sich In Allem Was Ist, widerspiegelt. Wir Seelen, die Teilbereiche des göttlichen Bewusstsein zum Ausdruck bringen, nehmen teil an dem Prozess, der „Leben“ begründet. Da die Energie unendlich ist und somit auch Gott, wird durch uns das Leben zum Ausdruck gebracht und damit die Existenz Gottes bewiesen.

Alle Lehren, alles Wissen und alle Techniken bauten sich auf diesem Basiswissen auf. Schwingung oder Energie (die ja auch aus Schwingung besteht) ist die Ursubstanz und hat das Bestreben seinen göttlichen Zustand wiederzuerlangen und zu offenbaren. Diesem Ziel Raum zu geben, wurde für die Gemeinschaft von Urth zum obersten Gebot. Die Beurteilung „gut“ und „böse“ veränderte sich zu der Anerkennung, dass diese Polarität für die Reife, und damit für die Erhöhung der Schwingung nötig ist. So veränderte sich auch das Gedankengut der Menschen. Wenn einer nicht im Sinne der Liebe handelte, so suchte man nach den Ursachen seiner mangelnden Reife und versuchte, sie mit Einsicht zu wecken. Er war derjenige, der überfordert war und bedurfte der Unterstützung seiner Mitmenschen.

Angst, die nicht der körperlichen Unversehrtheit und dem seelischen Wohlstand diente, wurde verpönt. Niemand sollte wegen Unterhaltssorgen oder wirtschaftlicher Bedrängnis etwas tun müssen, das er nicht wirklich wollte.
Der persönliche Wille sollte klar erkannt und geäußert werden. Kein Einfluss sollte ausgeübt werden, es sei denn, er entsprach der persönlichen Überzeugung und Einsicht.
Arbeit sollte Spaß machen und den Fähigkeiten des einzelnen entsprechen. Aufgaben, die dem täglichen Unterhalt dienten, sollten möglichst von Maschinen und Geräten übernommen werden und so die Menschen von Zwängen und Ängsten befreien.

Recht auf Wissen ist gleich Pflicht des Dienens

Weil Wissen Macht ist, sollte jeder Mensch nach seiner Reife Wissen erlangen. Mit dem Recht auf Wissen war die Pflicht des Dienens verbunden. Niemand sollte mit der Macht des Wissens andere beherrschen können. Darum entwickelte man ein System, das körperliche, geistige und seelische Reife zueinander ausgewogen erhalten sollte.

Jedem Lernenden wurde ein Patenvater und eine Patenmutter beigegeben. Die Aufgabe der Paten war die intensive Betreuung und das Begleiten auf dem Weg in Liebe. Diese Funktion war sehr wichtig. Wer mit einem Paten nicht zurecht kam, konnte um einen anderen bitten. Bei Unstimmigkeiten wurden besonders einfühlsame Menschen, die Wächter genannt wurden, gerufen. Ihre Aufgabe war es, zu lehren, wie Problemlösungen gefunden und durchgeführt wurden.

Die Wächter halfen auch, wenn jemand nachhaltig die Harmonie in der Gemeinschaft störte. Dabei war das Problem desjenigen, der sich nicht zurechtfand, zu lösen. Es gab keine Möglichkeit der Drohung oder Maßregelung, die die Störung beseitigen konnte.
Für alle sollte ein ausreichender Wohlstand gültig sein. Es war Aufgabe der Gemeinschaft, dies zu erreichen. Deshalb verzichtete man auf wirtschaftliche Regulatoren. Jeder hatte Zugang zu den Gütern, die er benötigte.

Der Begriff Arbeit sollte sich wandeln. In Zukunft sollte Arbeit der Reife und dem Vergnügen dienen. Darum sollte jeder von Zeit zu Zeit „Stille Tage“ nehmen. Während dieser Phase sollte der Seele Raum gegeben werden zu wachsen. Der Zurückgezogene sollte so lange wie möglich still sein und keine Arbeiten verrichten. Diese Umkehrung des Arbeitsbegriffes bewirkte, dass man den bewunderte, der nicht das Bedürfnis nach Beschäftigung fühlte und seine Meditationen auszudehnen vermochte.

Mit diesen enormen Forderungen trat Rham im zweiten Jahr an die Bevölkerung von Urth heran. Es muß eine lange Diskussion gegeben haben. Jede Frage wurde beantwortet, jeder Einwand gehört und anerkannt oder entkräftet. Es wird berichtet, dass Rham drei Tages- und Nachtphasen mit seinen Leuten gesprochen hat und danach legte jeder einen Stein in die Gefäße, die für die Annahme von Rhams Vorschlägen aufgestellt worden waren. Die blauen Nein-Gefäße hatten nicht einmal einhundert Steine enthalten.

 

Die Schule der 108 Schritte

Von diesem Tag an richteten sich alle Gedanken und Bemühungen auf das Leben außerhalb der Überlebensstation. Die Menschen arbeiteten unablässig. Sie lernten, halfen bei der Versorgung der Gemeinschaft, sie bildeten sich in den 108 Schritten aus und sie planten, bauten und werkten für die Zukunft in einer neuen Gemeinschaft auf einer kranken, verseuchten Erde.

Die Geräte, die in der Ankunftshalle bereit standen, wurden von Maschinen an die Erdoberfläche gebracht und vermittelten erst entsetzliche Werte. Nach diesen Informationen war klar, dass neben allen Plänen auch sorgfältig dafür gesorgt werden musste, dass die Überlebenden auf der Erde nicht mit denen aus der Überlebensstation zusammenkommen durften. Rham entschloss sich trotzdem mit Hilfe von allen erdenklichen Schutzmaßnahmen nach Überlebenden zu suchen. Eine kleine Gruppe begleitete Rham. Mit Luftfahrzeugen suchten sie die Kranken und Überlebenden dieser Katastrophe.

Was die Rettungsmannschaften entdeckten, ist nicht zu beschreiben. Die Zerstörung war unvorstellbar. Neben den furchtbaren Schäden, die durch die Waffe selbst entstanden sind, war die freigesetzte Energie so heftig, dass Erdteile auseinander drifteten. Vulkanausbrüche, Brände, Erd- und Seebeben und Überschwemmungen machten die Verheerung vollko9mmen. Giftige, dunkle Wolken hatten die Erde umkreist, und tagelang gab es keinen Sonnenschein. Die Vegetation war zum größten Teil zerstört und verseucht.

Grauenhafte Veränderungen bei Mensch und Tier

Unglaublich, dass Menschen dieses Inferno überlebt haben. Rham und seine Gruppe suchten sie und brachten sie in die Nähe der Überlebensstation. Unter allen erdenklichen Schutzmaßnahmen wurde das Nothospital aus der Ankunftshalle auf die Erdoberfläche verlegt.
Verblüfft stellten die Mediziner fest, dass jene, die der Waffe direkt ausgesetzt waren und länger als ein Jahr gesund blieben, überhaupt keinen Schaden davongetragen haben. Während diejenigen, bei welchen im ersten Jahr Verletzungen erkennbar wurden, in drei Gruppen aufgeteilt werden konnten.

Die erste Gruppe bekam am ganzen Körper Blutblasen, die platzten. Sie wurden von Tag zu Tag müder und starben ausgezehrt und haarlos innerhalb von 14 Tagen.
Die zweite Gruppe litt unter Krankheiten, die auch zuvor bekannt waren, aber durch die Schwingungen der Waffe unheilbar wurden. Diese Menschen siechten viele Jahre dahin, wobei der Körper stark genug blieb, dass er nicht verlassen werden konnte.

Die dritte Gruppe erlebte wohl das Unerträglichste. Neben körperlichen Deformierungen veränderte sich auch der Geist. Sie wurden sehr aggressiv und empfanden Lust am Quälen und Töten. Sie sammelten sich zu marodierenden Horden zusammen, die gemeinsam brandschatzten, raubten und mordeten.

Um sie fernzuhalten, musste ein Schutzwall errichtet werden. Jeder medizinische Versuch, ihnen zu helfen, scheiterte. Schließlich entschied man sich, ihnen Nahrung und Kleidung mit Hilfe von Geräten zukommen zu lassen. Ihr Zustand verschlimmerte sich mit der Zeit und endete in sinnloser Raserei. In diesem Zustand vernichteten sie sich gegenseitig.
Ebenso wie die Menschen litten auch die Tiere unter der Wirkung der Waffe. Auch für sie galten die Folgen in den drei genannten Gruppen.

Später entdeckte man, dass auch die Menschen in den Überlebensstationen durch die Schwingung der Seuche Schäden hatten. Säuren, die die Zusammensetzung des Blutes beeinflussen, hatten sich verändert. Darum musste ein Paar, das ein Kind wollte, zuerst prüfen, ob die jeweiligen Blutzusammensetzungen vereinbar waren. Ansonsten musste mit stark geschädigten, behinderten oder kranken Kindern gerechnet werden.

Viele der Überlebenden hatten aber auch Verletzungen, die nicht durch die Waffe verursacht waren. Sie konnten zumeist wiederhergestellt werden oder waren in der Zwischenzeit schon geheilt. Sie waren die wichtigsten Helfer Rhams, als er daranging, für die auf der Erdoberfläche Überlebenden ein menschenwürdiges Leben zu gestalten.

Natürlich wurden die meisten Überlebenden dort gefunden, wo es wenig Bildung gab und das Land dünn besiedelt war. Hier war die Waffe nicht eingesetzt worden. So erklärte sich das enorme Bildungsgefälle zwischen den Leuten in Urth und den Menschen auf der Erdoberfläche.
Über ein Bildkommunikationsmittel wurde die Verbindung zwischen „oben“ und „unten“ hergestellt. Alle Güter, die in Urth nicht unabdingbar waren, wurden über die Ankunftshalle nach oben befördert und von den wenigen gebildeten Menschen ihren Kameraden verfügbar gemacht.

Die erste Ansiedlung nach dem Holocaust

Über das Bildsystem wurden alle wichtigen Informationen weitergegeben. Jeder, der ein wenig arbeiten konnte, half mit, eine kleine Siedlung zu errichten. Sie wählten sich einen Rham, er hieß Monikol und wurde später der erste Rham für weltliche Dinge in Urth.
So schnell wie möglich wurde ein großer Ringwall auf der Oberfläche über Urth aufgebaut. Seine Oberfläche diente neben dem Schutz für die Ansiedlung vor allem der Energiegewinnung und der Vorratshaltung.

Die Ankunftshalle wurde geöffnet, und Messgeräte durchfuhren das Land, um den Grad der Verseuchung zu erkunden. Glücklicherweise war das Tal kaum betroffen. Sogar eine riesige Waldfläche war verschont geblieben. Schon nach der ersten Regenperiode konnten die „oben“ mit dem Saatgut der Überlebensstation ausreichend anbauen, dass sie sich aus eigener Kraft ernähren konnten. Die Bilder von der Erdoberfläche stellte die Eingeschlossenen auf eine harte Geduldsprobe. Eisern bestand Rham darauf, dass erst, wenn die Messungen absolut ungefährlich waren, die Station zu öffnen sei.

Unterdessen wurde ein Entwicklungsprogramm für oben und unten ausgearbeitet. Es stellte sich heraus, dass die Menschen zwar gesund waren, aber ohne Bildung den Sprung in die „Welt“ von Urth nicht schaffen würden. Die Kluft war zu groß. So entschloß man sich, die Bevölkerung in zwei Gruppen zu teilen. Die inzwischen gut ausgebildeten Menschen, die in der Überlebensstation gelernt hatten, mit Maschinen, Geräten und vor allem mit geistigen Kräften umzugehen, verpflichteten sich, den weniger ausgebildeten zu dienen, bis sich die Kluft geschlossen hatte. Sie sollten alle Vorteile und Möglichkeiten erhalten, um in ihrem Rahmen frei zu leben und sich weiterbilden zu können. Sie erhielten den Namen die FREIEN.

Erbauung des ersten äußeren Bezirks

Auch die FREIEN gaben sich ein Programm. Sie wollten mit Hilfe der Ausgebildeten, die von Rham gefunden worden waren, alles vorbereiten für die Ankunft der „Unteren“. Monikol war Rhams Partner, wenn es darum ging, für alle eine Zukunft zu schaffen. Obwohl die Luft und die Erde nur noch wenig verseucht waren, wollte Rham nicht zulassen, dass die Überlebensstation geöffnet wird. So hatten die Menschen draußen Gelegenheit, den Bezirk Urth nach den Plänen der Rham-Gruppen aufzubauen.

Im dritten Jahr wurden die Bäume, die man in den Gärten des innersten Bezirkes, so nannte man nun die Überlebensstation, gezogen hatte, nach draußen gebracht, und schon zwei Jahre später konnten die FREIEN endlich wieder Obst essen.

Langsam entwickelte sich neben der Urbanisation auch ein Gemeinschaftsgefüge, das die Ziele von Urth sichtbar machte.

Der Wirkungskreis der Rhams und ihre Aufgabenbereiche

Endlich begann Rham damit, seine Aufgabenbereiche zu delegieren. So wurde Monikol zum Rham für weltliche Dinge gewählt. Seine Aufgaben waren mit allem befasst, was mit Urbanisation, Politik, Versorgung, Energie, Wasser, Vorratshaltung und später auch mit anderen Überlebensstationen zu tun hatte.

Im Innersten Bezirk wurde der Rham für die Wissenschaft gewählt, seine Aufgaben lagen vor allem in der Förderung der Problemlösungen und in der Förderung und Koordinierung der Forschung und in der Verwaltung des Wissens. Also auch die Bibliothek und alle Anlagen, die den Wissenden halfen, unterstanden ihm. Urita, so hieß der Rham, war mit Monikol sehr eng befreundet, und sie arbeiteten zusammen. Ständig wurden die Informationen ausgetauscht, so dass beide immer gleich unterrichtet waren.

Als dritter Rham wurde Endoch gewählt. Seine Aufgaben waren vor allem im Kunstbereich. In Urth wurde jede Art von Kunst sehr gepflegt. Die psychische Wohltat eines schönen Bildes, einer guten Musik oder eines stimmungsvollen Gedichtes sollte überall wirken und zur Harmonie beitragen. Seine Aufgabe war fast genauso wichtig wie die Rhams selber, der jetzt der Rham der Seele wurde. Übrigens, die Technik von Urth hätte ohne weiteres auch ein Mediensystem wie unseren Fernseher zugelassen. Man hat darauf verzichtet, weil es zu gefährlich erschien. Mertho, Shantos und Dipams Meister, begründet das so: Jeder Gedanke besteht aus Schwingung. Diese Schwingung hat Kraft und Macht.

Wenn wir mehr als zwei unserer Sinne von etwas in Anspruch nehmen lassen, so bleibt uns kaum die Möglichkeit, daneben kritisch und bewusst unsere Gedanken zu verfolgen und zu hüten. So kann es geschehen, dass, wenn wir uns von Bild und Ton gefangen nehmen lassen, unsere Gedanken den Vorgang, den wir so miterleben, wiederholen und multiplizieren. Man denke an die vielen Krimis, die wir täglich in unseren Programmen serviert bekommen. Aus diesem Grund gab es in Urth weder Romane noch Theater.

Nach vierzigtägigem Aufenthalt in der Pyramide kam Rham strahlend und leuchtend heraus, so wie wohl die „Außerirdischen“ ausgesehen haben müssen. Jeder verstand, dass er nun völlig unpersönlich liebte. Es gab niemanden, der seine Fähigkeiten angezweifelt hätte. Er war herausgetreten aus der dritten Dimension und vereinigte diese nun mit der vierten.
Alle Rhams waren durch ihre mentale Kommunikation miteinander untrennbar verbunden. Sie lenkten gemeinsam die Geschicke Urths.

Nach sieben langen Jahren öffneten sich die Tore des innersten Bezirkes. Die Bevölkerung war auf etwa 17.500 angewachsen. Jeden Tag verließen nun etwa 1.000 Menschen ihren Unterschlupf, und immer wieder spielten sich dieselben Szenen ab. FREIE und UNTERE fielen einander in die Arme. Allerorten erklang die Lobpreisung Gottes. Pärchen, die schon lange auf eine gemeinsame Unterkunft warteten, gaben ihr erstes öffentliches Bekenntnis zueinander ab.

Die von den FREIEN liebevoll gebauten und geschmückten Häuser wurden bewundert, die Versorgungsanlagen ausprobiert und die inzwischen aufgezogenen Jungtiere freigelassen. Vögel und Insekten strömten mit den Menschen an die frische Luft. Viele, die sich tot geglaubt hatten, begegneten sich glücklich wieder.

Die Rhams, die Großen und die Freien

Es stellte sich heraus, dass die meisten FREIEN kleiner waren als die Menschen, die im innersten Bezirk überlebt hatten. So erhielten die, die sich DIENENDE nennen wollten, den etwas legeren, aber dafür liebevollen Namen: die GROSSEN.

Alle erlebten diese Zeit wie im Rausch. Zwanzig Tage lang feierten sie ein einzigartiges Volksfest. Der letzte Tag fiel auf die Sonnenwende. In einem feierlichen Akt verkündete Rham nun die Regeln, die Urth sich gegeben hatte, und jeder einzelne legte ein Versprechen ab, alle seine Kräfte dafür einzusetzen, dass die verkündeten Ziele verwirklicht werden sollten. Jedes Jahr sollte zum Gedenken an die Rettung und den Wandel der Menschheit dieser Tag als der Tag des Lichtes gefeiert werden.

Der folgende Tag begann mit emsiger Tätigkeit. Es war beschlossen worden, dass der innerste Bezirk, so wie er war, erhalten bleiben sollte, damit die Nachgeborenen einen Begriff von der Zeit vor Urth erhielten und eine ständige Erinnerung an den verheerenden Holocaust erhalten blieb.

Die anderen Überlebensstationen

Nur kurze Zeit später meldeten sich auch die anderen Überlebensstationen. Auch sie hatten viele Menschen nach der Verheerung retten können und, ähnlich wie Rham, einen „Bezirk“ aufbauen lassen.

Bis auf die Station im Wasser hatten alle den Standort so glücklich gewählt, dass sie auch Land kultivieren konnten und so in der Lage waren, sich gut ernähren zu können. Bei den „Wassermenschen“, wie sie nun genannt wurden, war kaum Land gesund, deshalb erweiterten sie ihre Unterwasserstation so gut wie möglich und mussten noch lange warten, bis sie einen „Bezirk“ aufbauen konnten.

Für Rham war es sicher eine erstaunliche Nachricht, dass sein Vater dort überlebt hatte. Die lange Zeit des Eingeschlossenseins hat ihn völlig verändert. So wurde er einer der eifrigsten Verfechter Rhams Gemeinschaftsvorstellungen.

Als sich im 9. Jahr nach der Verheerung, die Rhams der Bezirke auf dem heiligen Berg trafen, war es die Stimme seines Vaters, die die anderen davon überzeugte, dass die alten Formen abgeschafft bleiben müssen und der Weg, den Urth ausgearbeitet hatte, der richtige ist.
Ein Bezirk blieb übrigens verschwunden. Alle Versuche, Kontakt aufzunehmen, blieben erfolglos. Erst jetzt haben Shanto und Dipam erfahren, dass diese Gruppe sich bewusst verborgen hielt, weil sie sich berufen fühlte, den Wiederaufbau der Menschen zu behüten und zu lenken.

Als etliche Hunderte von Jahren später Urth in einer Krisensituation vernichtet wurde, waren sie diejenigen, die durch den Einsatz einer ultimativen Waffe über Urth zündeten, weil sie glaubten, auf diese Weise einen weiteren Holocaust verhinderten.

Für mich stellt sich an dieser Stelle die Frage:
 „IST ES DIE RASSE, DIE VON SICH BEHAUPTET, DIE URBEWOHNER UNSERER ERDE ZU SEIN?“

Und damit meine ich nicht die Lemurianer oder Atlanter. SHANA

* Rham ist ein Titel für den Meister der Meister, und Mertho kam in diese Position, als der alte Rham sich im Licht auflöste.

*Mertho (in der Esoterik als M. bekannt) war in der Zeit von Urth Meister und Leiter der Schule der 108 Schritte.

Jetzt ist Mertho der Hüter des 4. Strahls der Harmonie.

*Der Lehrer Orligk, der damalige Meister und Leiter der Urthschen Bibliothek, ist die erste "Anlaufstelle", und der Übermittler der 108 Schritte (in unsere Zeit) aus der Bibliothek von Urth, wozu Mertho sein Einverständnis gab.

Er verzichtete vorsätzlich auf weitere Inkarnationen, um das Wissen festzuhalten und so für spätere Zeiten in bezug auf die gleiche Problematik der Umweltproleme und -zerstörung, die sich auch für die heutige Menschheit gemäß dem Gesetz der Wiederkehr erneut ergeben, zu bewahren.