PLANETARISCHE EPOCHE DER MENSCHHEIT

Schrift 52

Vom Beginn des Lebens auf einem evolutionären Planeten bis zu der Zeit seiner schließlichen Blüte in der Ära des Lichts und Lebens erscheinen auf der Bühne des Weltgeschehens mindestens sieben Epochen menschlichen Lebens. Diese aufeinanderfolgenden Zeitalter werden durch die planetarischen Sendungen der göttlichen Söhne bestimmt, und auf einer durchschnittlichen bewohnten Welt erscheinen die Epochen in dieser Reihenfolge:

1. Der Mensch vor dem Planetarischen Fürsten
2. Der Mensch nach dem planetarischen Fürsten
3. Der Mensch nach Adam
4. Der Mensch nach dem Richtersohn
5. Der Mensch nach dem Sohn der Selbsthingabe
6. Der Mensch nach den Lehrersöhnen
7. Die Ära des Lichts und Lebens

Sobald die Welten des Raums physisch zur Beherbergung des Lebens bereit geworden sind, werden sie bei den Lebensbringern registriert, und wenn die Zeit gekommen ist, werden diese Söhne nach den betreffenden Planeten entsandt, um das Leben zu initiieren. Die ganze Zeitspanne von der Auslösung des Lebens bis zum Erscheinen des Menschen wird als vormenschliche Ära bezeichnet und geht den in diesem Bericht behandelten aufeinanderfolgenden menschlichen Epochen voraus.

DER PRIMITIVE MENSCH

Von der Zeit an, da der Mensch der tierischen Ebene entsteigt – sobald er wählen kann, den Schöpfer zu verehren – bis zur Ankunft des Planetarischen Fürsten nennt man die sterblichen Willensgeschöpfe primitive Menschen. Es gibt sechs Grundtypen oder –rassen primitiver Menschen, und diese frühen Völker erscheinen nacheinander in der Reihenfolge der Farben des Spektrums, angefangen mit rot. Die zu dieser frühen Lebensentwicklung benötigte Zeitspanne ist auf den verschiedenen Welten sehr unterschiedlich; sie dauert von 150.000 bis über 1 Million Jahre urantianischer Zeitrechnung.

Die evolutionären farbigen Rassen – die roten, orangen, gelben, grünen, blauen und indigoblauen – beginnen um die Zeit zu erscheinen, wenn der primitive Mensch eine einfache Sprache entwickelt und damit anfängt, seine schöpferische Vorstellungskraft zu betätigen. Bis dahin hat er sich schon gut an die aufrechte Haltung gewöhnt.

Die primitiven Menschen sind große Jäger und erbitterte Kämpfer. Das Gesetz dieses Zeitalters ist das physische Überleben der am besten Ausgerüsteten; die Regierung dieser Zeiten ist gänzlich auf den Stammesverband beschränkt. Während der frühen Rassenkämpfe werden auf vielen Welten einige der evolutionären Rassen ausgerottet, wie es auf Urantia geschehen ist. Die Überlebenden vermischen sich in der Folge gewöhnlich mit der später importierten violetten Rasse, mit den adamischen Menschen.

Im lichte der späteren Zivilisation ist diese Ära des primitiven Menschen ein langes, dunkles und blutiges Kapitel. Das Gesetz des Dschungels und die Sitten der Urwälder stehen nicht im Einklang mit den Normen späterer Dispensationen offenbarter Religion und geistiger Höherentwicklung. Auf normalen und Nicht-Experimentierwelten unterscheidet sich diese Epoche sehr stark von den lang anhaltenden und außerordentlich brutalen Kämpfen, welche dieses Alter auf Urantia kennzeichneten. Einmal aus eurer ersten Welterfahrung aufgetaucht, werdet ihr zu begreifen beginnen, weshalb dieser lange und schmerzreiche Kampf auf den evolutionären Welten stattfindet, und während ihr auf dem Pfad zum Paradies vorrückt, werdet ihr die Weisheit dieser so seltsam erscheinenden Vorgänge immer klarer erkennen. Aber allen Wechselfällen der frühen Zeiten menschlichen Erwachens zum Trotz stellen die Leistungen des primitiven Menschen in den Analen einer evolutionären Welten von Zeit und Raum ein bewunderungswürdiges, ja heldenhaftes Kapitel dar.

Der frühe evolutionäre Mensch ist ein recht farbloses Geschöpf. Im Allgemeinen hausen die primitiven Sterblichen in Grotten oder Felshöhlen, oder sie erbauen sich rohe Hütten in großen Bäumen. Bevor sie hohe Intelligenz erlangen, wimmelt es auf ihren Planeten oft von größeren Tierarten. Aber schon früh in dieser Ära lernen die Sterblichen, wie man Feuer entfacht und unterhält, und mit zunehmendem Erfindergeist und dank verbesserten Werkzeugen überwindet der in Entwicklung begriffene Mensch bald die größeren und schwerfälligeren Tiere. In starkem Ausmaß machen sich die frühen Rassen auch die größeren fliegenden Tiere zunutze. Diese Riesenvögel sind imstande, einen oder zwei mittelgroße Menschen in ununterbrochenem Flug über Entfernungen von mehr als achthundert Kilometern zu transportieren. Auf einigen Planeten leisten diese Vögel große Dienste, da sie eine hohe Intelligenz besitzen und oft fähig sind, viele Worte der Sprachen der Welt zu sprechen. Diese Vögel sind äußerst intelligent, sehr gehorsam und unglaublich liebevoll. Seit langem sind diese Passagiervögel auf Urantia ausgestorben, aber eure frühen Vorfahren erfreuten sich ihrer Dienste.

Die Erwerbung ethischen Urteils, sittlichen Willens durch die Menschen fällt im Allgemeinen mit den Anfängen der frühen Sprache zusammen. Wenn solche Wesen, nachdem der Wille in ihnen erwacht ist, die menschliche Ebene erreichen, werden sie für die zeitweilige Beherbergung eines göttlichen Justierers empfänglich, und nach ihrem Tod werden viele von ihnen zum Fortleben bestimmt und für die spätere Auferstehung und Fusion mit dem Geiste von den Erzengeln versiegelt. Immer werden die Planetarischen Fürsten von den Erzengeln begleitet, und ein Dispensationsgericht über die Welt fällt mit der Ankunft des Fürsten zusammen.

Alle von Gedankenjustierern bewohnten Sterblichen haben das Potential zur Anbetung; sie sind „vom wahren Licht erleuchtet“ worden und besitzen die Fähigkeit, wechselseitigen Kontakt mit der Göttlichkeit zu suchen. Trotzdem ist die frühe oder biologische Religion weitgehend ein Fortbestehen der tierischen Furcht, die mit unwissender heiliger Scheu und Stammesaberglauben einhergeht. Das Überleben des Aberglaubens in den Rassen Urantias verträgt sich nur schlecht mit eurer evolutionären Entwicklung und ist unvereinbar mit euren im Übrigen großartigen Leistungen im Bereich des materiellen Fortschritts. Aber diese frühe Religion der Furcht dient einem sehr nützlichen Zweck, indem sie sich die heftigen Gemüter dieser primitiven Geschöpfe unterwirft. Sie ist der Vorläufer der Zivilisation, und sie ist die Erde, in die der Planetarische Fürst und seine Beauftragten die Samen offenbarter Religion säen können.

Etwa 100.000 Jahre nach der Zeit, wenn der Mensch die aufrechte Haltung erwirbt, trifft gewöhnlich der Planetarische Fürst ein. Der Systemsouverän hat ihn auf den Bericht der Lebensbringer hin, daß der Wille funktioniert, entsandt, selbst wenn sich erst vergleichsweise wenige so entwickelt haben. Gewöhnlich heißen die primitiven Menschen den Planetarischen Fürsten und seinen sichtbaren Mitarbeiterstab willkommen; tatsächlich begegnen sie ihnen oft mit heiliger Scheu und Ehrfurcht, fast in anbetender Haltung, wenn man sie nicht daran hindert.

DER MENSCH NACH DEM PLANETARISCHEN FÜRSTEN

Mit der Ankunft des Planetarischen Fürsten beginnt eine neue Dispensation. Auf der Erde erscheint eine Regierung, und die fortgeschrittene Stammesepoche ist erreicht. Auf sozialem Gebiet werden unter dieser neuen Ordnung in ein paar tausend Jahren große Fortschritte erzielt. Unter normalen Bedingungen erreichen die Sterblichen während dieses Zeitalters einen hohen Zivilisationsgrad. Sie verharren nicht so lange in Kampf und Barbarei wie die Rassen Urantias. Aber eine Rebellion verändert das Leben auf einer bewohnten Welt derart, daß ihr euch die auf einem normalen Planeten herrschende Ordnung kaum oder gar nicht vorstellen könnt.

Diese Dispensation dauert im Mittel rund fünfhunderttausend Jahre, manchmal länger, manchmal weniger lang. Während dieser Ära wird der Planet in die Kreisläufe des Systems aufgenommen, und seine Verwaltung bekommt ihren vollen Anteil an seraphischen und anderen himmlischen Helfern. Die Gedankenjustierer kommen in wachsender Zahl an, und die seraphischen Hüter dehnen ihren Dienst menschlicher Überwachung aus.

Wenn der Planetarische Fürst auf einer primitiven Welt eintrifft, herrscht die Evolutions-Religion der Furcht und Unwissenheit. Der Fürst und sein Stab machen die ersten Offenbarungen von höherer Wahrheit und Universumsorganisation. Diese anfänglichen Darstellungen von offenbarter Religion sind sehr einfach und betreffen gewöhnlich die Angelegenheiten des Lokalsystems. Vor der Ankunft des Planetarischen Fürsten ist Religion ein gänzlich evolutionärer Prozess. Danach beruht der Fortschritt der Religion sowohl auf schrittweiser Offenbarung als auch auf evolutionärem Wachstum. Jede Dispensation, jede menschliche Epoche erhält eine erweiterte Darstellung geistiger Wahrheit und religiöser Sittlichkeit. Das Wachstum der religiösen Aufnahmebereitschaft der Bewohner einer Welt bestimmt weitgehend die Geschwindigkeit ihres geistigen Fortschritts und das Ausmaß religiöser Offenbarung.

Diese Dispensation wird Zeuge einer geistigen Morgendämmerung, und die verschiedenen Rassen mit all ihren Stämmen neigen zur Ausbildung besonderer religiöser und philosophischer Gedankensysteme. Unterschiedslos ziehen durch all diese Rassenreligionen wie zwei Leitmotive die frühen Ängste der primitiven Menschen und die späteren Offenbarungen des Planetarischen Fürsten. In verschiedener Hinsicht scheinen die Urantianer diesem Stadium planetarischer Evolution noch nicht ganz entwachsen zu sein. Während ihr diese Schriften weiterstudiert, werdet ihr immer klarer erkennen, wie sehr eure Welt vom durchschnittlichen Lauf des evolutionären Fortschritts und Wachstums abweicht.

Aber der Planetarische Fürst ist nicht der „Friedefürst“. Rassenkämpfe und Stammeskriege gehen in dieser Dispensation weiter, wenn auch mit abnehmender Häufigkeit und Erbitterung. Es ist ein großes Zeitalter der Rassenzerstreuung, das in einer Periode intensiven Nationalismus gipfelt. Die Farbe bildet die Grundlage der nationalen und Stammesgruppierungen, und die verschiedenen Rassen entwickeln oft gesonderte Sprachen. Jede wachsende Menschen Gruppe hat die Tendenz, sich abzusondern. Und diese Abschottung wird durch die Existenz vieler Sprachen begünstigt. Bevor die verschiedenen Rassen sich vereinigen, hat ihre unablässige Kriegführung manchmal das Verschwinden ganzer Völker zur Folge; insbesondere die orangen und grünen Menschen werden leicht Opfer solcher Ausrottung.

Während der zweiten Hälfte der Herrschaft des Fürsten beginnt auf durchschnittlichen Welten das nationale Leben an die Stelle der Stammesorganisation zu treten oder sich vielmehr über die existierenden Stammesgruppierungen zu legen. Aber die große soziale Errungenschaft der Epoche des Fürsten ist das Erwachen des Familienlebens. Bislang beruhten die menschlichen Beziehungen hauptsächlich auf Stammeszugehörigkeit; jetzt beginnt das Heim Gestalt anzunehmen.

Dies ist die Dispensation, in der die Gleichheit der Geschlechter verwirklicht wird. Auf einigen Planeten verfügt das männliche Geschlecht über das weibliche; auf anderen ist es umgekehrt. Während dieses Zeitalters stellen normale Planeten die völlige Geschlechtergleichheit her, was die Voraussetzung zu einer volleren Verwirklichung eines idealen Familienlebens ist. Dies ist die Morgenröte des goldenen Zeitalters das Heims. Die Idee der Stammesherrschaft weicht schrittweise der doppelten Vorstellung von nationalem und Familienleben.

Während dieses Zeitalters erscheint der Ackerbau. Das Wachstum der Familienidee verträgt sich nicht mit der umherschweifenden, ungebundenen Lebensweise des Jägers. Allmählich bürgern sich die Gewohnheit fester Wohnplätze und die Bodenbestellung ein. Rasch werden nun die Tiere domestiziert, und die häuslichen Fertigkeiten entwickeln sich. Während die biologische Entwicklung auf ihrem Höhepunkt anlangt, wird eine hohe Zivilisationsstufe erreicht, aber auf mechanischem Gebiet hat nur eine bescheidene Entwicklung stattgefunden; der Erfindergeist charakterisiert erst das nachfolgende Zeitalter.

Noch bevor diese Ära zu Ende geht, sind die Rassen gereinigt und auf einen hohen Stand physischer Vollkommenheit und intellektueller Leistungsfähigkeit gebracht worden. Die frühe Entwicklung einer normalen Welt wird in hohem Maße durch den Plan begünstigt, der die Vermehrung der höheren sterblichen Typen und eine entsprechende Beschränkung der niedrigeren vorsieht. Der Umstand, daß eure frühen Völker es versäumten, diese beiden Typen unterschiedlich zu behandeln, erklärt die Anwesenheit so vieler geschädigter und degenerierter Individuen in den urantianischen Rassen der Gegenwart.

Eine der großen Leistungen des Zeitalters des Fürsten ist die Einschränkung der Fortpflanzung schwachsinniger und sozial untauglicher Wesen. Lange vor der Zeit der Ankunft der zweiten Söhne, der Adame, machen sich die meisten Welten ernsthaft an die Aufgabe der Rassenreinigung, etwas was die Völker Urantias noch nicht einmal heute ernsthaft in Angriff genommen haben.

Dieses Problem der Rassenveredelung ist nicht ein so gewaltiges Unternehmen, wenn es zu dieser frühen Stunde in der menschlichen Evolution angegangen wird. Die vorausgegangene Periode der Stammeskämpfe und des erbitterten Ringens um das Überleben der Rasse hat die meisten abnormen und geschädigten Linien ausgemerzt. Ein Idiot hat in einem primitiven und kriegführenden Stammesverband keine großen Überlebenschancen. Es ist die falsche Gefühlsbetontheit eurer teilweise vervollkommneten Zivilisationen, welche die hoffnungslos schadhaften Linien des evolutionären menschlichen Erbes hegt, beschützt und fortbestehen lässt.

Es ist weder Zartgefühl noch Altruismus, degenerierten menschlichen Wesen, unrettbar abnormen und inferioren Sterblichen sinnlos Sympathie zu schenken. Sogar auf den normalsten der evolutionären Welten gibt es genug Unterschiede zwischen Einzelnen und zwischen zahlreichen sozialen Gruppen, um den edlen Zügen altruistischen Gefühls und selbstloser menschlicher Hingabe voller Entfaltung zu erlauben., ohne daß man die sozial unfähigen und  moralisch degenerierten Linien der sich entwickelnden Menschheit fortbestehen lassen muss. Es gibt reichlich Gelegenheit, sich in Toleranz und Altruismus gegenüber unglücklichen und bedürftigen Wesen zu üben, die ihr sittliches Erbe nicht unwiderruflich vertan und ihr geistiges Geburtsrecht nicht für immer vernichtet haben.

DER MENSCH NACH ADAM

Wenn das evolutionäre Leben nach dem ursprünglichen Anstoß seinen biologischen Lauf genommen hat und der Mensch auf dem Gipfelpunkt seiner tierischen Entwicklung angelangt ist, trifft die zweite Sohnesordnung ein, und es hebt die zweite Dispensation der Gnade und des Dienens an. Das gilt für alle evolutionären Welten. Wenn die höchstmögliche Ebene evolutionären Lebens erreicht ist, wenn der primitive Mensch auf der biologischen Leiter so hoch wie möglich hinaufgeklettert ist, erscheinen auf dem Planeten, ausgesandt vom Systemsouverän, stets ein Materieller Sohn und eine Materielle Tochter.

Immer mehr Gedankenjustierer werden an die nachadamischen Menschen ausgeteilt, und in stets wachsender Zahl erwerben diese Sterblichen die Fähigkeit zur späteren Fusion mit dem Justierer. In ihrer Funktion als niedersteigende Söhne besitzen die Adame keine Justierer, aber ihre planetarischen – direkten und gemischten – Nachkommen werden legitime Anwärter auf den Empfang – zu gegebener Zeit – von Unergründlichen Mentoren. Wenn das nachadamische Zeitalter zu Ende geht, ist der Planet im Besitz einer vollen Quote himmlischer Diener; einzig die Fusions-Justierer sind noch nicht universell ausgeteilt worden.

Oberstes Ziel der Adamischen Herrschaft ist es, den sich entwickelnden Menschen dahingehend zu beeinflussen, endgültig den Übergang vom Jäger- und Hirtenstadium der Zivilisation zu demjenigen eines Acker- und Gartenbauers zu vollziehen, das dann seinerseits später durch das Erscheinen der städtischen und industriellen Beiträge der Zivilisation ergänzt wird. Zehntausend Jahre dieser Dispensation der biologischen Veredler genügen, um eine wunderbare Verwandlung herbeizuführen. Fünfundzwanzigtausend Jahre dieser auf der gemeinsamen Weisheit des Planetarischen Fürsten und des Materiellen Paares beruhenden Verwaltung lassen die Sphäre normalerweise für das Kommen eines Richtersohnes reif werden.

Dieses Zeitalter wird gewöhnlich Zeuge der vollständigen Ausmerzung der Untauglichen und einer noch weitergehenden Reinigung der rassischen Linien; auf normalen Welten sind die verderbten, bestialischen Neigungen aus dem Erbgut der Welt nahezu ausgemerzt worden.

Die Adamischen Nachkommen vermischen sich nie mit den niedrigeren Linien der evolutionären Rassen. Ebenso wenig sieht der göttliche Plan vor, daß sich die Planetarischen Adame oder Evas persönlich mit Vertretern evolutionärer Rassen paaren. Dieses Projekt der Rassenveredlung ist Aufgabe ihrer Nachkommen. Aber die Sprosse des Materiellen Paares sind generationenlang mobilisiert, bevor das Programm der Rassenvermischung in Angriff genommen wird.

Das Geschenk des Adamischen Lebensplasmas an die sterblichen Rassen hat eine unverzügliche Hebung der intellektuellen Fähigkeiten und eine Beschleunigung des geistigen Fortschritts zur Folge. Gewöhnlich findet auch eine gewisse physische Verbesserung statt. Auf einer durchschnittlichen Welt ist die nach-adamische Dispensation das Zeitalter der großen Erfindungen, der Kontrolle über die Energie und der mechanischen Entwicklung. In dieser Ära erscheinen vielgestaltige Industrien und werden die Naturkräfte gebändigt; es ist das goldene Zeitalter der Erforschung und schließlichen Beherrschung des Planeten. Ein großer Teil des materiellen Fortschritts einer Welt findet während dieser Zeit statt, welche die Entwicklung der physischen Wissenschaften einweiht. Und gerade eine derartige Epoche durchläuft Urantia in diesem Augenblick. Eure Welt hat auf den durchschnittlichen planetarischen Fahrplan einen Rückstand von einer ganzen Dispensation und mehr.

Gegen Ende der Adamischen Dispensation sind auf einem normalen Planeten die Rassen praktisch vermischt, so daß wahrhaftig verkündet werden kann, daß „Gott aus allen Nationen ein Blut gemacht hat“ und daß sein Sohn „aller Völker eine einzige Farbe hat annehmen lassen“. Die Farbe einer solchen Mischrasse hat einen ins Olivgrün spielenden Violettton – das rassische „Weiß“ der Sphären.

Die primitiven Menschen sind meistens Fleischesser; die Materiellen Söhne und Töchter essen kein Fleisch, aber ihre Abkömmlinge gehen gewöhnlich innerhalb weniger Generationen zur Ebene der Allesesser über, obwohl manchmal ganze Gruppen ihrer Nachkommen sich des Fleischgenusses enthalten. Der doppelte Ursprung der nachadamischen Rassen erklärt, weshalb man in diesen vermischten Menschenfamilien anatomische Überbleibsel findet, die sowohl den pflanzen- wie den fleischfressenden Tiergruppen angehören.

Das Resultat von 10.000 Jahren rassischer Durchmischung sind Nachkommen, die verschiedene Grade anatomischer Verschmelzung zeigen, indem einige Linien deutlicher durch ihre nicht fleischessenden Ahnen geprägt sind, während andere die bezeichnenden Züge und physischen Merkmale ihrer karnivoren evolutionären Vorfahren zeigen. Diese Weltrassen werden in ihrer Mehrzahl bald zu Allesessern, indem sie sich von einer großen Auswahl sowohl tierischer als auch pflanzlicher Lebensmittel ernähren.

Die nachadamische Epoche ist die Dispensation des Internationalismus. Nachdem die Aufgabe der Rassendurchmischung fast abgeschlossen ist, verblasst der Nationalismus, und die Bruderschaft der Menschen nimmt tatsächlich Gestalt an. Die repräsentative Regierung beginnt die monarchische oder paternalistische Herrschaftsform zu ersetzen. Das Erziehungssystem breitet sich über die ganze Welt aus, und  schrittweise weichen die Sprachen der Rassen derjenigen des violetten Volkes. Selten herrschen ganz allgemein Friede und Zusammenarbeit, bevor die Rassen schon recht gut vermischt sind und bevor sie eine gemeinsame Sprache sprechen.

In den das nachadamische Zeitalter beschließenden Jahrhunderten entwickelt sich ein neues Interesse für Kunst, Musik und Literatur, und dieses weltweite Erwachen ist das Signal für das Erscheinen eines Richtersohnes. Die krönende Entwicklung dieser Ära ist das universelle Interesse an intellektuellen Realitäten, an wahrer Philosophie. Die Religion wird weniger nationalistisch, sie wird immer mehr zu einer planetarischen Angelegenheit. Neue Wahrheitsoffenbarungen charakterisieren diese Zeiten, und die Allerhöchsten der Konstellationen beginnen, in den Angelegenheiten der Menschen zu regieren. Die Wahrheitsoffenbarung erstreckt sich jetzt bis zur Ebene der Konstellationsverwaltung.

Große ethische Fortschritte kennzeichnen diese Ära; das Ziel ihrer Gesellschaft ist die Brüderlichkeit unter den Menschen. Weltweiter Friede – das Aufhören von Rassenkonflikten und nationalen Feindseligkeiten – ist das sichere Zeichen dafür, daß der Planet für das Kommen der dritten Sohnesordnung, für den Richtersohn, reif geworden ist.

DER MENSCH NACH DEM RICHTERSOHN

Wenn dieses Zeitalter auf normalen und loyalen Planeten anhebt, sind die sterblichen Rassen vermischt und biologisch gesund. Es gibt keine Rassen- oder Farbenprobleme mehr; alle Nationen und Rassen sind buchstäblich ein Blut. Brüderlichkeit blüht unter den Menschen, und die Nationen lernen, in Frieden und Ruhe auf der Erde zu leben. Solch eine Welt steht kurz vor einer großen und kulminierenden Entwicklung.

Wenn eine evolutionäre Welt in dieser Weise für das Richterzeitalter reif geworden ist, erscheint ein Vertreter der hohen Ordnung der Avonal-Söhne in Richtermission. Der Planetarische Fürst und das Materielle Paar haben ihren Ursprung im Lokaluniversum, aber der Richtersohn entstammt dem Paradies.

Wenn die Paradies Avonale zur Vornahme richterlicher Handlungen – einzig als dispensationelle Richter – auf die Sphären der Menschen kommen, inkarnieren sie sich nie. Aber wenn sie in Richtermission kommen, sind sie – wenigstens während der ersten – immer inkarniert, wobei sie weder durch die Geburt noch durch den Tod der Welt gehen. Auf bestimmten Planeten, wo sie als Herrscher bleiben, können sie während Generationen leben. Wenn ihre Sendung abgeschlossen ist, geben sie ihr planetarisches Leben auf und kehren zu ihrem vormaligen Status göttlicher Söhne zurück.

Mit jeder neuen Dispensation dehnt sich der Horizont der offenbarten Religion, und die Richtersöhne weiten die Wahrheitsoffenbarung aus, indem sie die Angelegenheiten des Lokaluniversums und alles dessen, was von ihm abhängt, darstellen.

Nach dem ersten Besuch eines Richtersohnes schaffen die Rassen bald ihre wirtschaftliche Befreiung. Das dann zur Sicherung der eigenen Unabhängigkeit erforderliche Tagewerk würde ungefähr 2 ½  eurer Stunden entsprechen. Es ist vollkommen gefahrlos, solch ethische und intelligente Sterbliche zu befreien. Die derart verfeinerten Völker wissen ihre Freizeit sehr wohl zur eigenen Entfaltung und zum planetarischen Fortschritt zu benutzen. Dieses Zeitalter wohnt einer fortgesetzten Reinigung des rassischen Erbes bei, indem die Fortpflanzung der untauglicheren und schwach begabten Wesen eingeschränkt wird.

Politische Regierung und soziale Verwaltung der Rassen verbessern sich stetig, und am Ende dieses Zeitalters hat sich die Selbstregierung recht gut eingebürgert. Unter Selbstregierung verstehen wir die höchste Form repräsentativer Regierung. Solche Welten befördern und ehren nur solche Führer und Lenker, die die größte Eignung zum Tragen von gesellschaftlicher und politischer Verantwortung besitzen.

Während dieser Zeit werden die meisten Sterblichen der Welt von Justierern bewohnt. Aber die Vergabe von göttlichen Mentoren ist auch jetzt noch nicht universell. Die Justierer mit Fusionsbestimmung werden noch nicht an alle Sterblichen ausgeteilt; immer noch müssen sich die Willensgeschöpfe für den Empfang eines Unergründlichen Mentors entschließen.

Während der diese Dispensation beschließenden Zeitalter beginnt die Gesellschaft, zu einfacheren Lebensformen zurückzufinden. Die komplexe Natur einer fortschreitenden Zivilisation nimmt ihren Lauf, und die Sterblichen lernen, natürlicher und wirksamer zu leben. Und diese Tendenz verstärkt sich mit jeder neuen Epoche. Dies ist das Zeitalter, in dem Kunst, Musik und höheres Studium blühen. Die physischen Wissenschaften sind bereits auf dem Gipfel ihrer Entwicklung angelangt. Auf einer idealen Welt geschieht am Ende dieses Zeitalters ein großes religiöses Erwachen in seiner ganzen Fülle, eine die ganze Welt erfassende geistige Erleuchtung. Und dieses allgemeine Erwachen der geistigen Naturen der Rassen gipt das Signal für die Ankunft des Sohnes der Selbsthingabe und für die Eröffnung der fünften menschlichen Epoche.

Auf vielen Welten stellt es sich heraus, daß der Planet nach einer einzigen Richtermission für den Empfang eines Sohnes der Selbsthingabe noch nicht bereit ist; in diesem Fall wird es einen zweiten oder sogar eine ganze Abfolge von Richtersöhnen geben, und jeder von ihnen wird die Rassen von einer Dispensation zur nächsten vorwärtsbringen, bis der Planet für die Gabe eines Sohnes der Selbsthingabe reif ist. In der zweiten und den folgenden Sendungen inkarnieren sich die Richtersöhne, oder auch nicht. Aber gleichviel, wie mancher Richtersohn erscheint – sie können als solche auch nach dem Sohn der Selbsthingabe kommen – das Kommen eines jeden von ihnen bedeutet das Ende einer Dispensation und den Beginn einer neuen.

Die Dauer der Dispensationen der Richtersöhne beträgt zwischen 25 und 50.000 Jahren urantianischer Zeit. Manchmal ist eine solche Epoche viel kürzer oder in seltenen Fällen sogar länger. Aber wenn die Zeit reif ist, wird einer dieser selben Richtersöhne als Paradies Sohn der Selbsthingabe geboren.

DER MENSCH NACH DER SELBSTHINGABE

Wenn auf einer bewohnten Welt eine gewisse Stufe intellektueller und geistiger Entwicklung erreicht worden ist, trifft immer ein Paradies Sohn der Selbsthingabe ein. Auf normalen Welten inkarniert er sich nicht, bevor die Rassen zu den höchsten Stufen intellektueller Entwicklung und ethischer Verwirklichung aufgestiegen sind, aber auf Urantia ist der Sohn der Selbsthingabe, sogar euer eigener Schöpfersohn, am Ende der Adamischen Dispensation erschienen; das ist indessen nicht die übliche Reihenfolge, in der sich die Ereignisse auf einer Welt des Raums abspielen.

Wenn die Welten für die Vergeistigung reif geworden sind, trifft der Sohn der Selbsthingabe ein. Diese Söhne gehören immer der Richter- oder Avonalsordnung an außer in dem in jedem Lokaluniversum nur einmal eintretenden Fall, daß sich der Schöpfersohn zu seiner letzten Selbsthingabe auf einer evolutionären Welt anschickt, wie es geschah, als Michael von Nebadon auf Urantia erschien, um sich an eure sterblichen Rassen hinzugeben. Nur eine von nahezu 10.000.000 Welten kann sich einer solchen Gabe erfreuen; alle anderen Welten werden geistig durch die Selbsthingaben der der Ordnung der Avonale angehörenden Paradies Söhne gefördert.

Der Sohn der Selbsthingabe kommt auf einer Welt mit hoher Erziehungskultur an und trifft auf eine geistig geschulte Rasse, die darauf vorbereitet ist, sich fortgeschrittene Lehren zu Eigen zu machen und die Sendung der Selbsthingabe zu würdigen. Besonderes Merkmal dieses Zeitalters ist die weltweite Pflege sittlicher Kultur und Beschäftigung mit geistiger Wahrheit. Die Sterblichen dieser Dispensation widmen sich mit Leidenschaft dem Eindringen in die kosmische Realität und der Verbindung mit der geistigen Realität. Die erweiterten Wahrheitsoffenbarungen beziehen jetzt auch das Superuniversum mit ein. Es entstehen völlig neue Erziehungs- und Regierungssysteme, die an die Stelle der rohen Einrichtungen früherer Zeiten treten. Die Lebensfreude wird um neue Farben reicher, und die Lebensreaktionen erreichen himmlische Höhen des Klangs und Timbres.

Der Sohn der Selbsthingabe lebt und stirbt zur geistigen Erhebung der sterblichen Rassen einer Welt. Er öffnet den „neuen und lebendigen Weg“; sein Leben ist die Fleischwerdung der Wahrheit des Paradieses in Menschengestalt, nämlich jener Wahrheit – eben jenes Geistes der Wahrheit – dessen Kenntnis den Menschen befreien soll.

Auf Urantia wer die Eröffnung dieses „neuen und lebendigen Weges“ ebenso sehr ein Tatsachen- wie ein Wahrheitsereignis. Die Isolierung Urantias durch die Rebellion Luzifers hatte für die Sterblichen die Möglichkeit, nach dem Tod direkt zu den Gestaden der Residenzwelten hinüberzugehen, unterbrochen. Vor den Tagen von Christus Michael schliefen alle verstorbenen Seelen weiter bis zu den Dispensationsauferstehungen oder bis zu den besonderen Millenniumsauferstehungen. Nicht einmal Moses wurde gestattet hinüberzugehen, bis sich die Gelegenheit einer Spezialauferstehung bot, da sich der gefallene Fürst, Caligastia, einer solchen Befreiung widersetzte. Aber seit dem Pfingsttag können die Sterblichen Urantias wieder direkt auf die morontiellen Sphären weitergehen.

Nach seiner Auferstehung – am dritten Tag nach Ablegen seines irdischen Lebens  - steigt der Sohn der Selbsthingabe zur Rechten des Universalen Vaters auf, erhält die Bestätigung, daß seine Mission der Selbsthingabe angenommen wurde, und kehrt zum Schöpfersohn auf den Hauptsitz des Lokaluniversums zurück. Daraufhin senden der Avonal der Selbsthingabe und der Schöpfer-Michael ihren gemeinsamen Geist in die Welt der Selbsthingabe, den Geist der Wahrheit. Das ist das Ereignis, wenn der „Geist des siegreichen Sohnes über Leib und Seelen ausgegossen wird“. Auch der Muttergeist des Universums nimmt an dieser Verleihung des Geistes teil, und gleichzeitig ergeht der Erlass der Austeilung der Gedankenjustierer. Von jetzt an werden auf dieser Welt alle Willensgeschöpfe mit normalem Verstand Justierer empfangen, sobald sie das Alter sittlicher Verantwortung, geistiger Wahl, erreicht haben.

Sollte ein solcher Avonal nach seiner Sendung der Selbsthingabe auf die Welt zurückkehren, würde er sich nicht inkarnieren, sondern käme „in Herrlichkeit mit den seraphischen Heerscharen“.

Das auf den Sohn der Selbsthingabe folgende Zeitalter kann 10 bis 100.000 Jahre lang dauern. Keiner von diesen Dispensationsepochen ist eine willkürliche Zeit zugemessen. Das ist eine Epoche großen ethischen und geistigen Fortschritts. Unter dem geistigen Einfluss dieser Zeitalter macht der menschliche Charakter ungeheure Verwandlungen durch und erfährt eine staunenswerte Entwicklung. Es wird möglich, die goldene Regel praktisch wirksam werden zu lassen. Jesu Lehren können auf einer Welt von Sterblichen wirklich angewandt werden, die bereits in den Genuss der vorbereitenden Schulung durch die der Selbsthingabe vorausgehenden Söhne und deren Dispensationen der Charakterveredlung und des Kulturwachstums gekommen ist.

In dieser Ära sind die Probleme von Krankheit und Delinquenz praktisch gelöst. Degeneration ist dank selektiver Fortpflanzung schon weitgehend ausgeschaltet worden. Krankheit ist praktisch überwunden worden dank den hochwiderstandsfähigen Eigenschaften der Adamischen Linien und aufgrund der intelligenten und weltweiten Anwendung der in früheren Epochen gemachten Entdeckungen der physischen Wissenschaften. Die mittlere Lebensdauer steigt während dieser Periode auf weit über  300 Jahre urantianischer Zeit an.

Im Laufe dieser Epoche bildet sich die Regierungsüberwachung schrittweise zurück. Wahre Selbstregierung beginnt zu funktionieren; immer weniger einschränkende Gesetze sind nötig. Die militärischen Zweige des nationalen Widerstandswesens verschwinden, und die Ära internationaler Harmonie bricht wirklich an. Es gibt, meist bedingt durch die geographische Lage, viele Nationen, aer nur eine Rasse, eine Sprache und eine Religion. Die menschlichen Angelegenheiten befinden sich fast, wenn auch nicht ganz, in einem Idealzustand. Es ist wirklich ein großartiges und glorreiches Zeitalter!

DAS AUF DIE SELBSHINGABE FOLGENDE ZEITALTER URANTIAS

Der Sohn der Selbsthingabe ist der Friedefürst. Er bringt die Botschaft: „Friede auf Erden und guter Wille unter den Menschen“. Auf normalen Welten ist dies eine Dispensation weltweiten Friedens; die Nationen erlernen das Kriegshandwerk nicht mehr. Aber das Kommen eures Sohnes der Selbsthingabe Christus Michael war nicht von solch heilsamen Einflüssen begleitet. Urantia folgt nicht der normalen Ordnung. Eure Welt ist in der planetarischen Prozession aus dem Schritt gefallen. Als euer Meister auf Erden weilte, wies er seine Jünger darauf hin, daß sein Kommen Urantia nicht die übliche Friedensherrschaft bescheren würde. Er sagte ihnen ausdrücklich, daß es „Kriege und Kriegsgerüchte“ geben und sich eine Nation gegen die andere erheben werde. Ein andermal sagte er: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um auf Erden Frieden zu bringen“.

Sogar auf normalen evolutionären Welten ist die Verwirklichung der weltweiten Bruderschaft kein leichtes Ding. Auf einem durcheinander geratenen und gestörten Planeten wie Urantia braucht ein solches Unterfangen viel mehr Zeit und verlangt viel größere Anstrengungen. Auf einer geistig isolierten Sphäre kann die gesellschaftliche Evolution ohne Hilfe schwerlich zu solch glücklichen Ergebnissen führen. Religiöse Offenbarung ist zur Verwirklichung der Brüderlichkeit auf Urantia unerlässlich. Wohl hat Jesus den Weg zur sofortigen Verwirklichung der geistigen Bruderschaft gewiesen, aber die Herbeiführung der sozialen Bruderschaft auf eurer Welt hängt stark von der Erzielung folgender persönlicher Verwandlungen und planetarischer Einstimmungen ab:

1. Soziale Verbrüderung. Vervielfachung sozialer Kontakte und brüderlicher Zusammenschlüsse zwischen Nationen und Rassen durch Reisen, Handel und Wettspiele. Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und starke Zunahme vielsprachiger Personen. Austausch von Studenten, Lehrern, Industriellen und Religionsphilosophen zwischen den Rassen und Nationen.

2. Gegenseitige intellektuelle Befruchtung. Brüderlichkeit ist unmöglich auf einer Welt, deren Bewohner so primitiv sind, daß sie die Torheit ungezügelter Selbstsucht nicht einsehen. Es muss einen Austausch von nationaler und rassischer Literatur geben. Jede Rasse muss mit dem Gedankengut jeder anderen Rasse vertraut werden; jede Nation muss wissen, wie alle anderen Nationen fühlen. Unwissenheit fördert Argwohn, und Argwohn ist unvereinbar mit einer Grundhaltung aus Sympathie und Liebe.

3. Ethisches Erwachen. Nur ein ethisches Bewusstsein kann die sittliche Verwerflichkeit menschlicher Intoleranz und die Sünde brudermörderischen Kampfes entlarven. Nur ein sittliches Bewusstsein vermag die Übel nationalen Neides und rassischer Eifersucht zu verurteilen. Nur sittliche Wesen werden je nach jener geistigen inneren Schau streben, ohne welche die goldene Regel nicht gelebt werden kann.

4. Politische Weisheit. Emotionale Reife ist unabdingbar zur Selbstbeherrschung. Einzig emotionale Reife wird erlauben, internationale Techniken zivilisierter Urteilsfindung an die Stelle barbarischer Kriegswillkür zu setzen. Weise Staatsmänner werden dereinst auch am Wohl der Menschheit arbeiten, während sie die Interessen ihrer nationalen oder rassischen Gruppen fördern. Egoistischer politischer Scharfsinn ist letztlich selbstmörderisch – wirkt sich zerstörerisch auf all jene dauerhaften Eigenschaften aus, die das Überleben der planetarischen Gruppen sicherstellen.

5. Geistige Erkenntnis. Letztenendes beruht die Bruderschaft der Menschen auf der Anerkennung der Vaterschaft Gottes. Der schnellste Weg zur Verwirklichung der Brüderlichkeit unter den Menschen Urantias führt über die geistige Verwandlung der gegenwärtigen Menschheit. Die einzige Technik zur Beschleunigung der natürlichen Tendenz gesellschaftlicher Entwicklung besteht in der Ausübung geistigen Drucks von oben, wodurch die sittliche Erkenntnis zunimmt und die seelische Fähigkeit jedes Sterblichen, jeden anderen Sterblichen zu verstehen und zu lieben, wächst. Gegenseitiges Verstehen und brüderliche Liebe sind transzendente Zivilisatoren und mächtige Faktoren bei der weltweiten Verwirklichung menschlicher Brüderlichkeit.

Wenn ihr von eurer rückständigen und wirren Welt auf einen normalen Planeten des auf den Sohn der Selbsthingabe folgenden Zeitalters verpflanzt werden könntet, würdet ihr euch in den Himmel eurer Überlieferung versetzt wähnen. Ihr könntet kaum glauben, das normale evolutionäre Funktionieren einer von Menschen bewohnten Sphäre zu beobachten. Diese Welten sind in die geistigen Kreisläufe ihrer Reiche eingeschaltet und erfreuen sich aller Vorteile des universellen Meldewesens und der Reflexivitätsdienste des Superuniversums.

DER MENSCH NACH DEN LEHRERSÖHNEN

Die Söhne, die als nächste auf einer durchschnittlichen evolutionären Welt eintreffen, gehören der Ordnung der Lehrersöhne der Trinität an – es sind die göttlichen Söhne der Paradies Trinität. Wiederum stellen wir fest, daß Urantia unter seinen Schwesterspähren insofern eine Ausnahme bildet, als euer Jesus seine Rückkehr versprochen hat. Er wird sich mit Sicherheit an dieses Versprechen halten, aber niemand weiß, ob sein zweites Kommen auf Urantia VOR Oder nach dem Erscheinen der Richter- und Lehrersöhne stattfinden wird.

Die Lehrersöhne kommen in Gruppen auf die sich vergeistigenden Welten. Ein planetarischer Lehrersohn wird assistiert und unterstützt von 70 primären Söhnen, 12 sekundären Söhnen und 3 der höchsten und erfahrensten Mitglieder der obersten Ordnung der Daynale. Dieses Korps bleibt einige Zeit auf der Welt, lange genug, um den Übergang von den evolutionären Zeitaltern zur Ära des Lichts und Lebens herbeizuführen – nicht weniger als 1.000 Jahre planetarischer Zeit und oftmals beträchtlich länger. Diese Mission ist ein Beitrag der Trinität zu den vorausgegangenen Bemühungen aller göttlichen Persönlichkeiten, die auf einer bewohnten Welt gedient haben.

Die Offenbarung der Wahrheit wird jetzt auf das Zentraluniversum und das Paradies ausgedehnt. Die Rassen werden hochgeistig. Ein großes Volk hat sich entwickelt, und ein großes Zeitalter naht. Die Erziehungs-, Wirtschafts- und Verwaltungssysteme des Planeten werden radikal umgewandelt. Neue Werte und Beziehungen bekommen Geltung. Das Himmelreich erscheint auf Erden, und Gottes Herrlichkeit verbreitet sich über die ganze Welt.

Das ist die Dispensation, in der viele Menschen direkt aus den Reihen der Lebenden entrückt werden. Im Verlauf der Ära der Lehrersöhne der Trinität wird die Bindung der Sterblichen der Zeit an den Geist immer allgemeiner. Der natürliche Tod tritt weniger häufig ein, da die Justierer in wachsender Zahl schon während des irdischen Lebens mit ihren Schutzbefohlenen fusionieren. Der Planet wird schließlich der Klasse der primären modifizierten Aufstiegsart der Sterblichen zugerechnet.

Das Leben in dieser Ära ist angenehm und bereichernd. Degeneration und die gesellschaftsfeindlichen Endprodukte des langen evolutionären Kampfes sind praktisch verschwunden. Die Lebensdauer nähert sich 500 Jahren Urantias, und das Wachstum der Rasse wird durch intelligente Kontrolle des Fortpflanzungsrhythmus gesteuert. Eine völlig neue Gesellschaftsordnung hat Einzug gehalten. Unter den Sterblichen gibt es immer noch große Unterschiede, aber der Zustand der Gesellschaft kommt den Idealen sozialer Brüderlichkeit und geistiger Gleichheit näher. Die repräsentative Regierung bildet sich zurück, und die Welt geht zur Herrschaftsform individueller Selbstkontrolle über. Das Regieren verlagert sich hauptsächlich auf kollektive Aufgaben sozialer Verwaltung und wirtschaftlicher Koordination. Zusehends naht das goldene Zeitalter; das zeitliche Ziel des langen und intensiven planetarischen Evolutionskampfes kommt in Sicht. Bald wird die Belohnung der Zeitalter eintreten; die Weisheit der Götter ist im Begriff, offenbar zu werden.

In einer Welt dieses Zeitalters beansprucht die physische Versorgung jedes erwachsenen Wesen täglich etwa eine Stunde – eine Stunde Urantias. Der Planet steht in enger Berührung mit den Universumsangelegenheiten, und seine Bewohner verfolgen die letzten Fernmeldungen mit einem ebenso wachen Interesse, wie ihr es jetzt gegenüber den letzten Ausgaben eurer Tageszeitungen bekundet. Diese Rassen sind mit tausend auf Urantia unbekannten Dingen beschäftigt.

Immer stärker wächst wahre planetarische Ergebenheit dem Supremen Wesen gegenüber. Mit jeder neuen Generation verstärken sich in der Rasse die Reihen derer, die Gerechtigkeit üben und Barmherzigkeit leben. Langsam aber sicher wird die Welt für den fröhlichen Dienst an den Söhnen Gottes gewonnen. Die physischen Schwierigkeiten und materiellen Probleme sind weitgehend gelöst worden; der Planet reift einem fortgeschrittenen Leben und einer gefestigteren Existenz entgegen.

Während der Dauer ihrer Dispensation kommen von Zeit zu Zeit immer wider Lehrersöhne auf diese friedlichen Welten. Sie verlassen eine Welt nicht, bevor sie feststellen, daß der evolutionäre Plan, soweit er diesen Planeten betrifft, reibungslos arbeitet. Ein Richtersohn in Gerichtsfunktion begleitet die Lehrersöhne üblicherweise auf ihren aufeinander folgenden Missionen, während ein anderer Richtersohn zum Zeitpunkt ihres Weggangs amtet, und diese Gerichtshandlungen setzen sich von Zeitalter zu Zeitalter fort, solange die sterbliche Ordnung von Zeit und Raum dauert.

Mit jeder neuen Mission der Lehrersöhne der Trinität wird solch eine himmlische Welt schrittweise auf immer größere Höhen von Weisheit, Geistigkeit und kosmischer Erleuchtung gehoben. Aber die edlen Einheimischen einer solchen Sphäre sind immer noch endlich und sterblich. Noch ist nichts vollkommen; nichtsdestoweniger entwickelt sich eine Qualität von Beinah-Vollkommenheit in der Funktionsweise einer unvollkommenen Welt und im Leben ihrer menschlichen Bewohner.

Die Lehrersöhne der Trinität kehren unter Umständen viele Male auf dieselbe Welt zurück. Aber in Verbindung mit dem Ende einer ihrer Sendungen wird der Planetarische Fürst früher oder später in die Stellung eines Planetarischen Souveräns erhoben und erscheint der Systemsouverän, um den Eintritt der Welt in die Ära des Lichts und Lebens zu verkünden.

Es handelt sich um den Abschluss der letzten Sendung der Lehrersöhne (wenigstens wäre dies die zeitliche Folge auf einer normalen Welt), als Johannes schrieb: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde und ich sah das neue Jerusalem von Gott her aus dem Himmel herabkommen, und es glich einer Prinzessin, die sich für den Prinzen geschmückt hat.“

Das ist dieselbe erneuerte Erde, jenes vorgerückte planetarische Stadium, das der Seher von einst in einer Vision erblickte und so beschrieb: „Denn ebenso sicher, wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich machen werde, vor mir Bestand haben werden, sollt ihr und eure Kinder fortleben; und es wird geschehen, daß mich alles Fleisch von einem Neumond zum anderen und von einem Sabbat zum anderen anbeten wird“, spricht der Herr.

Es sind die Sterblichen eines solchen Zeitalters, welche beschrieben werden als „eine auserwählte Generation, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein verherrlichtes Volk; und ihr sollt das Lob Dessen verkündigen, der euch aus der Dunkelheit in dieses wunderbare Licht gerufen hat.“

Welcher Art die besondere Entwicklungsgeschichte eines einzelnen Planeten auch sein mag, und ganz gleich, ob eine Welt völlig loyal oder der Schlechtigkeit ausgesetzt gewesen ist oder gar den Fluch der Sünde ertragen hat – die Vorgeschichte spielt keine Rolle – so werden die Gnade Gottes und das Wirken der Engel früher oder später den Tag herbeiführen, da die Lehrersöhne der Trinität erscheinen werden; und ihr Weggang nach Erfüllung ihrer letzten Sendung wird die großartige Ära des Lichts und Lebens eröffnen.

Alle Welten Satanias können die Hoffnung dessen teilen, der geschrieben hat: „Trotzdem erwarten wir gemäß Seinem Versprechen einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnen wird. Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, sollt ihr euch darum bemühen, von Ihm in Frieden, ohne Makel und ohne Tadel gefunden zu werden.“

Die Abreise des Korps der Lehrersöhne am Ende ihrer ersten oder einer folgenden Regierungszeit lässt die Ära des Lichts und Lebens heraufdämmern – die Schwelle des Übergangs von der Zeit in die Vorhalle der Ewigkeit. Die planetarische Verwirklichung dieser Ära des Lichts und Lebens übertrifft bei weitem die kühnsten Erwatungen jener Sterblichen Urantias, die in ihrer Vorstellung nicht über das hinausgegangen sind, was religiöse Anschauungen enthalten, welche den Himmel als unmittelbare Bestimmung und endgültige Wohnstätte der fortlebenden Sterblichen beschreiben.

(Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter, der vorübergehend dem Mitarbeiterstab Gabriels angehört.)