Venen-Training für den Sommer

Wenn die Temperaturen steigen, leiden wieder viele an dicken, schmerzenden Beinen. Das ist meistens das Alarmzeichen für ein Venenleiden.
So kann man mit einem ganz einfachen Test feststellen, ob man schwache Venen hat. Man misst morgens, bevor man aus dem Bett steigt, mit einem Schneider- Maßband den Umfang am Oberschenkel, 20 Zentimeter oberhalb des Knies, 12 Zentimeter unterhalb des Knies, an der Wade und an den Fußfesseln. Das Gleiche macht man dann wieder am Abend, bevor man zu Bett gehen - eine Woche lang.
Wenn sich der Umfang an allen Stellen tagsüber im Durchschnitt um etwa 1 Zentimeter vergrößert, sollte man den Arzt aufsuchen. Das deutet mit ziemlicher Sicherheit auf ein drohendes Venenproblem, eine Venenschwäche, die eines Tages, wenn man nichts dagegen unternimmt, zu hässlichen und schmerzhaften Krampfadern führen kann.
Ganz besonders sind jene gefährdet, in deren Familie schon oft Venen-Probleme aufgetreten sind. Es kann sehr oft Vererbung vorliegen. In diesem Fall werden genetisch Enzyme weitergegeben, die im Körper aktiv werden und Schritt für Schritt die Venenwände schädigen. Dadurch werden diese besonders dehnbar. Bei Frauen ist das stärker und öfter der Fall als bei Männern, weil das weibliche Bindegewebe lockerer ist.
Es kann aber auch durch Übergewicht zu einem Venenleiden kommen. Alkohol und Nikotin schwächen ebenfalls die Venen. Mit dem Alter nimmt die Elastizität der Venen ab. Auch Bewegungsmangel kann schuld daran sein. Sehr oft kommt es in der Schwangerschaft zu einer Venenerkrankung.
Wer im Beruf viel sitzen oder stehen muss, gehört ebenfalls zu den Risikogruppen für Venen-Probleme. Aber auch Frauen, die die Pille nehmen und die permanent hochhackige Schuhe tragen. Die typischen Anzeichen für schwache Venen sind ständig kalte Füße, regelmäßig abends geschwollene Fußknöchel, an warmen Tagen ein Hitze- und Spannungsgefühl in den Beinen, nächtliche Schmerzen. Nach einem Wannenbad sind die Beine angeschwollen.
Venen-Probleme treten besonders in der schönen Jahreszeit auf, da die Wärme die Blutgefäße erweitert und erhöht damit die Neigung zu Blutstauungen und zu Schwellungen. Das Blut versackt in den erweiterten Gefäßen.

So kann man Venen-Probleme in der schönen Jahreszeit verhindern:
- Gezielte Gymnastik-Übungen. Jeden Tag zwei Mal 10 Minuten im Stand marschieren. Bei jedem Schritt die Knie bis in Gürtelhöhe hoch hochziehen. Das ist wichtig.
- Sich abwechselnd auf die Zehenspitzen stellen und dann auf die Fersenballen zurückgehen. Auf, nieder, auf, nieder.
- Es gibt auch wichtige, sinnvolle Übungen im Sitzen: Die Beine von sich strecken und in der Luft Radfahr-Bewegungen machen. Oder mit den Zehen kreisen. Vor sich hintreten, als ob man das Pedal einer alten Nähmaschine bedienen würden.
- Achtet darauf, dass Ihr jeden Tag mindestens 30 Minuten zu Fuß unterwegs seid.
- Jeden Tag mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßten Kräutertee trinken. Dadurch wird das Blut flüssiger und kann besser zum Herzen zurückgepumpt werden.
- Bei jeder Gelegenheit die Beine hoch lagern.
An besonders heißen Tagen sollte man der Venen zuliebe Einiges beachten:
- Die Beine mehrmals am Tag jeweils 5 Minuten lang mit kaltem Wasser abduschen. Dabei ziehen sich die Venen zusammen.
- Abends vor dem Zubettgehen 2 bis 3 Minuten in 20 Zentimeter tiefem Wasser in der Bade- oder Duschwanne Wasser treten. Dabei langsam im Storchenschritt hin und her gehen.
- Die Beine nicht der prallen Sonne aussetzen – das weitet die Venen.
- Bequeme Kleidung und bequeme Schuhe tragen.
Auch über die Ernährung kann man Venenproblemen vorbeugen:
- Man sollte viel Vitamin C zu sich nehmen. Das stärkt die Venenwände Kiwis, Grapefruits, Paprika, Sauerkraut, frische Petersilie tragen auch dazu bei.
- Knoblauch, Zwiebel, Weizenkeimöl, Nüsse, und Vollkornprodukte sollte man in seinen Speiseplan einbauen. Die Wirkstoffe in all diesen Naturprodukten halten das Blut flüssig.
- Aber auch Nahrung mit reichlich Vitamin E hilft, das Blut in Schwung zu halten. Hierzu gehören Milch- und Vollkornprodukte, Nüsse und Weizenkeime. Es hilft, seine Salate mit Weizenkeimöl anzurichten.
- Auch viel spazieren gehen und schwimmen sind förderlich, um dadurch etwaiges Übergewicht abzubauen.

Eine besondere Belastung für die Beine und für schwache Venen sind lange Bus- und Autofahrten, ganz speziell Flugreisen in den Urlaub. Da ist es sehr sinnvoll, vorbeugend zum Schutz der Venen Stützstrümpfe, Stütz-Kniestrümpfe oder Stütz-Strumpfhosen aus der Apotheke zu tragen. Diese sorgen dafür, dass sich die Venen nicht ausdehnen können, dass das Gewebe straff bleibt und das Blut ungehindert nach oben gepumpt wird.
Diese Möglichkeit wird nach vor zu wenig genutzt. Vor allem viele Frauen denken bei dem Wort Stützstrümpfe an hässliche medizinische Gummistrümpfe, wie man sie früher hatte. Die Entwicklung der Textilforschung hat auf diesem Gebiet große Fortschritte gemacht. Die Stützstrümpfe, wie auch die Kompressionstrümpfe, die man als Therapie bei bereits vorhandenen Venen-Erkrankungen tragen muss - werden heutzutage aus feinstem, elastischem Gewebe hergestellt. Dieses Gewebe gibt den Strümpfen das elegante Aussehen von modernen Nylons. Zugleich aber übt es in den Fesseln auf das Bein einen hohen Druck aus, der dann schrittweise nach oben abnimmt, genau wie es für den Blutfluss in den Venen wichtig ist.
Die modernen Stützstrümpfe und Strumpfhosen gibt es in allen Modefarben. Die Abteilungen in Apotheken, die diese Strümpfe führen, gleichen meistens mehr einer Strumpf-Boutique als einem Laden für medizinische Behelfe. Man kann mit recht von einer gesunden Eleganz sprechen.
Ein Beweis dafür, wie wichtig diese modernen Stützstrümpfe und Stützstrumpfhosen zur Vorbeugung von Venen-Erkrankungen in extremen Situationen sind, kann man auch daran erkennen, dass sie sehr oft von Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern getragen werden. Das ist eine sinnvolle Vorsorge-Maßnahme, damit die gesunden Beine trotz der Belastung während der vielen Flugstunden auch wirklich lange gesund bleiben.

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