Die Wissenschaftler der NASA sind überrascht angesichts der Erforschung des Jupiter

Es wurden schon Polkappen auf einigen seiner Trabanten entdeckt

ALFONSO GARCIA PEREZ 01/03/1979

 

Sprecher der NASA haben ihrer Überraschung Ausdruck verliehen über die ersten Ergebnisse der Erforschung des riesigen Jupiter, eines Sterns, der 1200 mal größer ist als die Erde und der allem Anschein nach eigene Energien aussendet, wie eine zweite Sonne, und der um sich herum ein wahres Planetensystem hat, gebildet aus riesigen Trabanten, und auf denen schon Polkappen entdeckt wurden. Jupiter und seine Begleiter werden gerade von einer Entfernung aus untersucht, die kleiner ist als der Abstand von der Erde zum Mond. Die Erforschung findet statt mittels Voyager 1, einer amerikanischen Vorrichtung die im Herbst des Jahres 1977 eine lange Reise in Richtung der äußeren Planeten antrat und die sich heute mit einer Geschwindigkeit von ungefähr einer Million Kilometer am Tag fortbewegt.

Am kommenden Montag den 5.März wird die Sonde in weniger als 276.400 km Entfernung an dem Riesen-Stern vorbei kommen, einer kleineren Entfernung als die, die die Erde vom Mond trennt. In weniger als 48 Stunden wird die Voyager sechs Sterne erforschen: Jupiter und fünf seiner Begleiter: Io, Ganimed, Europa, Callisto und Amalthea. Das alles setzt eine unglaubliche technische Herausforderung voraus, denn wie man sich ja denken kann, ist eine Entfernung wie die der Erde zum Mond eine beträchtliche Größe, und Jupiter ist ein Planet von kolossalen Dimensionen. Deshalb ist diese Entfernung von einer schaurigen Nähe. Während das alles geschieht, bewegt sich der Forschungsreisende mit einer Geschwindigkeit von 800.000 km am Tag voran. In Wirklichkeit wurde der gigantische Planet Jupiter mit einem Stern verglichen. Die Wissenschaftler glauben, dass es sich um eine enorme Sphäre aus Wasserstoff und Helium handelt, eine Mischung aus Gasen und Flüssigkeiten, wahrscheinlich mit einem sehr kleinen Kern aus festem Material, der aus eisenhaltigem Gestein besteht. Laut einigen Theorien, nach denen Jupiter kein Stück der Sonne sei, das eines Tages erkaltet sei, so wie die anderen Planeten unseres Sonnensystems, soll es sich bei ihm tatsächlich um einen anderen Stern handeln, natürlich einem verfallenden. Das was wir heute Sonnensystem nennen, hätte nach dieser Hypothese seinen Ursprung in einem Doppelstern-System gehabt. Einer davon -die Sonne- wäre weiterhin aktiv, während der andere -der Jupiter- sich im bereits erwähnten Prozess des Erlöschens befände.

Verwirrende Atmosphäre

In der Tat bewegen sich um den kolossalen Planeten Jupiter, ganz so als handele es sich bei ihm um eine andere Sonne, mindestens dreizehn bekannte Begleiter, manche von der Größe anderer kleiner Planeten unseres Sonnensystems, Planeten, die ein fantastisches Terrain zur Erforschung und für die Suche nach Leben darstellen. Auf manchen von ihnen hat man schon die Existenz von Polkappen festgestellt. Die dichte Atmosphäre, die diesen Königsstern von diesem anderen Sonnensystem inmitten von unserem umgibt, besteht aus einer geheimnisvollen Schicht aus Gasen, die zwischendurch immer wieder ein Hindernis darstellte für die Beobachtung der Phänomene, die sich dort abspielen. „Die Wissenschaftler sind wirklich verwirrt, denn sie haben keine Ahnung davon, wie groß die Atmosp häre des Jupiter wirklich ist“ erklärte Frank Bristow, Sprecher des NASA-Labors gerade der Presse. Die Sonde hat eine enorme Turbulenz entdeckt, die sich bewegt, ihre Form verändert, und dicke Wolken abreißt, in die die sichtbare Oberfläche des Jupiters eingehüllt ist. Außerdem ist der Planet umgeben von dunklen Gürteln aus in Schichten aufgeteilten Wolken die in leuchtenden Farben erscheinen. Eine dieser Zonen seiner Oberfläche, die die Wissenschaftler am neugierigsten macht, ist ein großer roter Fleck der ähnlich aussieht wie ein Riesen-Hurrikan, dessen Durchmesser ein Vielfaches von dem der Erde ist. Dieser Fleck wurde vor drei Jahrhunderten entdeckt und man kennt heute noch nicht seine Ursache.

Bis zum heutigen Tage wusste man, dank der spektrographischen Analyse, die die Untersuchung von Materie aus der Entfernung möglich macht, dass in der Atmosphäre von Jupiter große Kataklysmen stattfinden, in denen Methan und Ammoniak eine entscheidende Rolle spielen. Daher nahm man an, dass die Atmosphäre des großen Sterns aus Ammoniakkristallen besteht, die in einem Meer aus Methan schwimmen. Man hat in ihr auch ein starkes Magnetfeld entdeckt, das viel stärker ist als das der Erde, aufgrund der Tatsache, dass die Dichte der enthaltenen Partikel in diesem Gürtel eine Million mal größer ist als in dem der Erde.

Der Planet zeigt sehr unregelmäßige Energieausstöße, Impulse, die eine oder mehrere Sekunden lang andauern. Die Gesamtheit von diesen Strahlungen verlängert sich in Zeiträumen, die man sich so vorstellt, dass sie zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden liegen. Die Beschaffenheit dieser Ausstöße scheint sehr ähnlich zu sein wie diese gigantischen Eruptionen großer Gasmassen von hoher Temperatur, die man in der Corona der Sonne beobachtet.

Alle diese Rätsel, die der zweite große Stern des Sonnensystems aufwirft, sind nun kurz davor, direkt beobachtet zu werden. Die Beschaffenheit oder der Zustand der Materie des Planeten, die überraschende Dynamik seiner Atmosphäre, der große rote Fleck, der an einen Hurrikan eines Vielfachen der Größe der Erde erinnert und die Überraschungen, die diese großen Trabanten bereithalten könnten, für die der Jupiter die Sonne ist, all das wird er Mensch in den nächsten Wochen aus sehr großer Nähe kennen lernen können.